Behringers Ziel: Unverzichtbar sein für die WM

Heidenheim (dpa) - Schon Monate vor der Fußball-WM in Kanada hat Melanie Behringer ein klares Ziel: „Ich will auf jeden Fall spielen“, betonte die 28-Jährige nach ihrem 100. Länderspiel für die Nationalmannschaft der Frauen.

„Ich will bis dahin topfit sein, dass sie keinen Weg an mir vorbei findet“, meinte die Mittelfeldspielerin des FC Bayern München mit Blick auf Bundestrainerin Silvia Neid. Ein Turnier wie die EM im vergangenen Jahr, als Behringer nicht in Bestform war, ihren Stammplatz verlor und ungewohnt oft auf der Bank saß - das soll es nicht noch einmal geben.

Beim 2:0 gegen Irland im letzten Qualifikationsspiel für die WM vom 6. Juni bis 5. Juli 2015 zeigte Behringer, welch gute Rolle sie fast zehn Jahre nach ihrem Debüt im DFB-Trikot immer noch spielen kann. Ein Tor, eine Vorlage, dazu verbal und körperlich sehr präsent - die Frau aus dem Breisgau überzeugte im linken Mittelfeld und hatte maßgeblichen Anteil an der makellosen Quali-Bilanz von zehn Siegen in zehn Spielen. „Sie ist einfach eine wichtige Spielerin. Immer noch“, betonte Neid. „Wenn man in den Hunderterclub aufgenommen wird, dann ist das was ganz, ganz Besonderes.“ 19 Spielerinnen schafften das vor Behringer.

Kapitänin Nadine Angerer war froh über das gelungene Jubiläum. „Ich habe mich total gefreut, dass sie das erste Tor geschossen und das zweite vorbereitet hat. Besser hätte sie sich ihr hundertstes Spiel nicht bereiten können“, sagte die Torhüterin am Mittwochabend in Heidenheim. An die Zeit ohne Behringer kann sich Angerer schon gar nicht mehr erinnern. „Die ist seit gefühlt schon immer dabei.“

Gegen Australien in China gab Behringer im Januar 2005 ihr Debüt. Der Treffer gegen Irland war ihr 26. im Trikot des DFB. „Keine Ahnung, wann ich mein letztes Tor geschossen habe. Das ist schon ewig her. Da war es für mich doppelt schön“, sagte sie.

Dass es fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem letzten Treffer für die Nationalmannschaft in Heidenheim wieder geklappt hat, erklärte sich Behringer auch mit der Rückkehr zum FC Bayern München vom 1. FFC Frankfurt. „Ich fühle mich jetzt wieder sehr wohl und auch wieder richtig fit. Das hat sicher was zu tun mit dem Wechsel nach München. Ich fühle mich da pudelwohl“, berichtete sie. „Wir haben eine sehr junge, aber eine sehr ehrgeizige Mannschaft mit dem entsprechenden Trainer dazu. Das passt wirklich supergut.“

Drei Länderspiele gegen hochkarätige Testgegner stehen in diesem Jahr noch im Kalender. Frankreich, Schweden und England, allesamt wie Deutschland als Gruppensieger für Kanada qualifiziert, warten - und diese Partien sind wegen der kurzen Vorbereitungszeit auf die WM besonders wichtig. „Wir müssen versuchen, uns mit den Spielerinnen, die nicht verletzt sind, weiterzuentwickeln“, forderte Angerer. Behringer will ihren Teil dazu beitragen.

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