Zur Not mit Gesichtsmaske: Sinclair will spielen

Berlin (dpa) - Selbst Bundestrainerin Silvia Neid zollte nach dem Zaubertor der gegnerischen Kunstschützin Respekt. „Kompliment an Christine Sinclair. Das war ein granatenmäßiger Freistoß“, sagte Neid nach dem 2:1-Erfolg der deutschen Fußballerinnen zum WM-Auftakt gegen Kanada.

Mit einem Freistoß (fast) in den Winkel hatte die 28 Jahre alte Top-Stürmerin der Kanadierinnen in der 82. Minute den Anschlusstreffer erzielt - und die deutschen Fans im weiten Rund des Berliner Olympiastadions noch einmal zittern lassen.

So schön das Tor, so kurios die Umstände: Spielführerin Sinclair traf mit gebrochener Nase, nachdem sie kurz nach der Halbzeit mit ihrer Gegenspielerin Babett Peter zusammengeprallt war. In der Mixed Zone versuchte ihre Trainerin Carolina Morace später mit eindeutigen Gesten anzudeuten, wie deformiert Sinclairs Nase gewesen sei. „Sie sah schon krumm aus“, sagte die Italienerin. Eigentlich hätte die Angreiferin aus Burnaby in der kanadischen Provinz British Columbia ausgewechselt werden sollen, doch Sinclair wollte ihr 160. Länderspiel unbedingt zu Ende spielen - und ihr 117. Tor erzielen.

„Es ist schwierig, so eine Spielerin runterzunehmen. Sie weiß, was sie tut“, sagte Morace. Ob ihr Einsatz gegen Frankreich am Donnerstag gefährdet sei? „Zur Not spielt sie mit Gesichtsmaske“, meinte Morace.

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