Fortuna und VfL: Die Letzten im Westen

In der kommenden Saison spielen nur noch zwei Westvereine in der zweiten Liga. Dafür sind sechs NRW-Clubs in der Bundesliga.

Die Karte der zweiten Liga für die Saison 2014/2015: Im Süden gibt es gleich elf Zweitliga-Clubs, im Westen nach Aufstiegen von Köln und Paderborn sowie Bielefelds Abstieg nur noch zwei. Der FC St. Pauli hat die weitesten Wege.

Die Karte der zweiten Liga für die Saison 2014/2015: Im Süden gibt es gleich elf Zweitliga-Clubs, im Westen nach Aufstiegen von Köln und Paderborn sowie Bielefelds Abstieg nur noch zwei. Der FC St. Pauli hat die weitesten Wege.

Düsseldorf. Die Landkarte von Fußball-Deutschland muss neu gezeichnet werden. Man könnte die obersten drei bundesweiten Ligen auch umbenennen in „Liga West“, „Liga Süd“ und „Liga Ost“.

Die oberste Spielklasse ist ganz klar die „Liga West“. In der Bundesliga-Saison 2014/15 werden gleich sechs Clubs aus Nordrhein-Westfalen um Punkte kämpfen. Die Aufsteiger 1. FC Köln und SC Paderborn stoßen zu den arrivierten Erstliga-Westvereinen Borussia Dortmund, FC Schalke 04, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach.

Damit schlägt das Herz des Fußballs im Westen noch einen Takt schneller. Ein Drittel der Mannschaften aus NRW, das sind beinahe Zustände wie in den 1980er Jahren. In der Saison 1980/81 kamen zehn Mannschaften und somit über die Hälfte der 18 Liga-Teilnehmer aus NRW: Mönchengladbach, Dortmund, Köln, Bochum, Leverkusen, Duisburg, Düsseldorf, Bielefeld, Schalke und Bayer Uerdingen.

Doch der Erfolg der Westvereine macht in Kombination mit dem Bielefelder Abstieg gleichzeitig aus der 2. Bundesliga eine „Liga Süd“. Nur noch Fortuna Düsseldorf und der VfL Bochum halten im Unterhaus die Fahne des Westens hoch. So wenige NRW-Vertreter gab es seit Einführung der eingleisigen 2. Liga zur Saison 1981/82 noch nie. Es waren immer mindestens drei Mannschaften aus NRW dabei.

Nimmt man Frankfurt als bundesdeutschen Fußball-Äquator, liegen gleich Elf Vereine südlich davon, beziehungsweise darauf. Neu und in dieser Form noch nie da gewesen ist die Konzentration so vieler Zweitliga-Clubs im Südwesten: FSV Frankfurt, Darmstadt 98, Karlsruher SC, SV Sandhausen, VfR Aalen 1. FC Heidenheim und der 1. FC Kaiserslautern.

Eine bunte Mischung aus Traditionsvereinen und Emporkömmlingen des Profifußballs aus der Provinz. Die verspricht nicht unbedingt brisante Derbys, aber immerhin geringe Reisekosten. Für den FC St. Pauli werden viele Auswärtsspiele zur Deutschland-Tour.

Im Osten ist die zweite Liga immerhin noch mit Union Berlin, Erzgebirge Aue und dem Red-Bull-Projekt Rasenballsport Leipzig vertreten. Doch für Fußballfans im Osten ist in der kommenden Saison die dritte Liga wohl attraktiver: Hansa Rostock, Rot-Weiss Erfurt, Hallescher FC, Chemnitzer FC, Energie Cottbus, Dynamo Dresden sowie eventuell die TSG Neustrelitz lassen die „Liga Ost“ beinahe zu einem DDR-Oberliga-Revival werden — vorbehaltlich möglicher Lizenzentzüge natürlich. Denn für Rostock, Erfurt, Halle und Dresden ist die Spielerlaubnis noch nicht in trockenen Tüchern. Tag der Entscheidung ist der 27. Mai.

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