Ex-Vize Warner erneuert Vorwürfe gegen FIFA

Berlin (dpa) - Der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner hat Vorwürfe bekräftigt, der Fußball-Weltverband habe ihm WM-Fernsehrechte zu einem symbolischen Preis überlassen, damit er als Gegenleistung Wahlkampf für FIFA-Chef Joseph Blatter mache.

Der zurückgetretene Funktionär aus Trinidad und Tobago hatte behauptet, die TV-Rechte für die WM-Endrunde 1998 für einen US-Dollar erhalten zu haben. Die FIFA hatte vorige Woche erklärt, Warner habe seit 1986 die Rechte für Trinidad für einen symbolischen Betrag bekommen und von einer damals üblichen Praxis gesprochen.

Warner bezeichnete es in einer Presseerklärung als Verschleierung, dass die FIFA nicht auf Vorwürfe eingegangen sei, ihm angeblich auch die Fernsehrechte für 2002, 2006, 2010 und 2014 für einen nominellen Betrag überlassen zu haben. Dies sei für die Rolle geschehen, die er gespielt habe, um Amtsinhaber Joseph Blatter die FIFA-Präsidentschaft zu garantieren, erklärte Warner. Die FIFA hatte dagegen mitgeteilt, die TV-Rechte hätten nichts mit den Wahlen 1998 und 2002 oder anderen Wahlkämpfen zu tun gehabt.

Warner drohte, er besitze noch die jeweiligen Verträge und Aufzeichnungen, die seine Version der Vorgänge belegen würden. Darunter befinde sich auch eine Notiz von FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, belege das Schreiben, dass ein „Geschäft nicht durch alle üblichen Gremien und Kommissionen gegangen“ sei.

Gegen den langjährigen Chef des Kontinental-Verbandes CONCACAF war wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der FIFA- Präsidentschaftskandidatur von Mohammed Bin Hammam ermittelt worden. Warner trat deswegen zurück.

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