VfL-Talent Arnold hat im Nationalteam „Blut geleckt“

Liverpool (dpa) - Als Linksverteidiger hätte Maximilian Arnold es einfacher. Auch als Rechtsverteidiger wäre der 20-Jährige wahrscheinlich schon längere Zeit Nationalspieler und womöglich sogar Weltmeister.

VfL-Talent Arnold hat im Nationalteam „Blut geleckt“
Foto: dpa

Aber auf seiner Position im Mittelfeld ist die Konkurrenz in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft besonders groß, und so steht in der Bilanz des Profis des Bundesligisten VfL Wolfsburg vorerst nur ein A-Länderspiel. Das soll sich ändern.

Arnold strotzt vor Ehrgeiz und bringt auch eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein mit. „Wer darauf nicht hofft, hat mit dem Fußball nicht viel am Hut“, sagte der Mittelfeldspieler, der trotz seines Alters bereits 39 Erstligaeinsätze für die Wolfsburger absolviert hat. „Das ist schon eines meiner Ziele.“

Einen A-Einsatz schaffte der torgefährliche Schlaks kurz vor der WM in Brasilien im Spiel gegen Polen, als viele Stammspieler nicht zur Verfügung standen. „Da habe ich Blut geleckt“, erklärte Arnold: „Wenn man das einmal erlebt hat, will man auf jeden Fall mehr.“

Der direkte Weg ist aber vorläufig versperrt. „Bei Maxi Arnold im offensiven Mittelfeld gibt es natürlich insgesamt hohe Qualität in ganz Deutschland“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking zur Konkurrenzsituation in der Auswahl von Joachim Löw. „Da hat er im Vergleich zu Robin Knoche oder Sebastian Jung die schwierigsten Voraussetzungen.“ Rechtsverteidiger Jung, der ebenfalls schon ein A-Länderspiel absolviert hat, und Innenverteidiger Knoche hält Hecking ebenfalls für potenzielle Nationalspieler aus dem VfL-Team.

Als hoffnungsvollstes Talent gilt in Wolfsburg indes der durchsetzungsstarke Arnold, der vor fünf Jahren aus Dresden kam und im eigenen Nachwuchs ausgebildet wurde. „Er ist noch jung genug“, sagte Hecking: „Da muss er nicht ungeduldig werden, wenn er bei den Länderspielen erstmal nicht dabei ist.“ Der Weg führe über die U21-Auswahl.

Dass Arnold trotz der guten Kritiken, die er seit dem Erstliga-Debüt im November 2011 meistens bekam, nicht abhebt - dafür sorgt Hecking. „Er kritisiert viel“, berichtete Arnold. Und brav fügte der Profi an: „Das ist auch sehr wichtig, gerade für die jungen Spieler. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Daher ist es ganz wichtig, dass er uns immer wieder auf die Finger schaut.“

Was Arnold bei seinem erhofften Weg in die A-Nationalmannschaft helfen könnte, sind die Europa-League-Einsätze mit dem VfL. Das sei eine Plattform, auf der sich Spieler wie Arnold „präsentieren können“, sagte der Coach: „Leistung wird honoriert.“

Arnold selber hat der ersten internationalen Saison mit dem VfL entgegen gefiebert. „Das ist ein echt geiles Gefühl“, sagte der Jungprofi vor dem ersten Gruppenspiel beim FC Everton und gab zu. „Ich glaube, ich habe seit Samstag nicht mehr geschlafen. Jetzt, wo ich weiß, dass es endlich los geht.“

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