Umjubelter Borussen-Joker Mlapa: „Ein geiles Gefühl“

Mönchengladbach (dpa) - Peniel Mlapa genoss die Aufmerksamkeit und sprach noch lange über seinen Treffer. Ganze vier Minuten Einsatzzeit standen seit Saisonbeginn für den für 2,5 Millionen Euro verpflichteten Stürmer bei Borussia Mönchengladbach zu Buche, ehe er seinen großen Auftritt hatte.

„Die ersten Aktionen sind immer ganz wichtig, wenn man reinkommt. Dann so ein Tor, das ist ein geiles Gefühl“, sagte der Ex-Hoffenheimer, der mit seinem Treffer das 2:0 (1:0) gegen Olympique Marseille sicherte und sein Team wieder in die Europa-League-Spur brachte.

Noch keine 120 Sekunden stand der U 21-Nationalspieler nach seiner Einwechslung auf dem Feld, als er sich den Ball erkämpfte und ihn aus 20 Metern aufs Tor drosch. „Heute habe ich meine Chance bekommen und war da“, sagte Mlapa. „Es ist schön, wenn eine Einwechslung gleich funktioniert. Er hat ja auch lange darauf gewartet“, meinte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. Auch Mlapas Mitspieler freuten sich über dessen ersten Treffer. „Ich war ja in einer ähnlichen Situation wie er. Da freut sich die ganze Mannschaft, wenn ihm dann so ein wichtiges Tor gelingt“, sagte Thorben Marx, der nach langer Zeit den Weg zurück in die Startelf gefunden hatte.

Mit dem ersten Europapokal-Heimsieg seit 16 Jahren sind die Gladbacher international wieder im Rennen und dürfen sich durchaus Hoffnung auf die nächste Runde machen. Allerdings muss das Team dann bei den Auswärtsspielen in Marseille und bei Fenerbahce Istanbul erfolgreich sein. „Wir haben alle Chancen zum Weiterkommen, das war unser Ziel“, sagte Mittelfeldspieler Marx. Den Grundstein zum Erfolg gegen den neunmaligen französischen Meister hatte Kapitän Filip Daems mit einem verwandelten Handelfmeter zum 1:0 gelegt (33.).

Fünf Tage nach der 0:4-Pleite bei Werder Bremen hatte Trainer Lucien Favre seine Startformation entgegen seiner sonstigen Gewohnheit vor internationalen Spielen kaum geändert. Aber dieser eine Personalwechsel könnte spielentscheidend gewesen sein. Für Neuzugang Granit Xhaka rückte der etatmäßige Flügelflitzer Patrick Herrmann auf die offensive Position hinter Mittelstürmer Luuk de Jong - ähnlich wie Marco Reus in der vergangenen Saison. „Die beiden haben es gut gemacht da vorne“, befand Abwehrspieler Roel Brouwers.

Allerdings mussten die Gladbacher den Erfolg gegen die Südfranzosen teuer bezahlen. Zunächst schied Rechtsverteidiger Tony Jantschke mit einer schweren Gehirnerschütterung aus, später musste de Jong (Risswunden am Knie) passen. Beide stehen wohl für die schwere Partie in Hannover am Sonntag nicht zur Verfügung. Eberl hofft dennoch auf die Wende in der Liga: „Jetzt müssen wir es auch auswärts so hinbekommen, wie wir es zuletzt zweimal zu Hause geschafft haben. Dann werden wir auch wieder in unseren Lauf kommen.“

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