Hannover sichert sich Gruppensieg - 2:2 bei UD Levante

Valencia (dpa) - Makelloser Erster trotz Last-Minute-Remis: Als einziger Fußball-Bundesligist hat Hannover 96 die Europa-League-Vorrunde ohne Niederlage als Gruppensieger abgeschlossen.

Die Niedersachsen mussten sich am Donnerstag zwar im letzten Spiel der Gruppe L bei UD Levante noch mit einem 2:2 (2:0) zufriedengeben, können aber dennoch als Erster bei der Auslosung am 20. Dezember nun auf einen vermeintlich schwächeren Gegner hoffen.

Der wenig später verletzt ausgewechselte Lars Stindl (18. Minute) und Didier Ya Konan (26.) trafen vor 17 500 Zuschauern im Estadi Ciutat de Valencia für die Elf von Trainer Mirko Slomka. Angel (49.) und Vicente Iborra mit seinem späten 2:2 (90.+4) erzielten die Tore für die Spanier, die als Zweiter in die K.o.-Phase einziehen.

„Es ist ärgerlich, dass wir das Tor kassiert haben, aber mit einem 2:2 von hier nach Hause zu fahren, ist aller Ehren wert“, sagte Slomka. „Wir haben es über die Bühne gebracht und es hat für die Tabellenführung gereicht“, betonte der Coach erleichtert. Stindl bezeichnete seine Verletzung oberhalb des Knöchels als „nicht so schlimm“ und nannte Remis und Gruppensieg „eine Riesenleistung“.

Von der befürchteten „Hexenkessel-Stimmung“ war über die gesamten 90 Minuten wenig zu spüren. Zwar hatten die Gastgeber nach 13 Minuten durch Michel die erste große Chance des Spiels, die Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler vereitelte. Doch die Szene entpuppte sich nicht als Auftakt spanischer Angriffsbemühungen, sondern als Weckruf für die Niedersachsen. 96 spielte munter und ohne Zurückhaltung nach vorne. Die Partie hatte keineswegs den Charakter eines besseren Testspiels. Anfangs agierten die Gäste aktiver. In den zweiten 45 Minuten hatten sie dann Glück, dass Levante keine seiner Chancen mehr nutzen konnte.

96-Trainer Mirko Slomka, der die „grundsätzliche Einigung“ über seine Vertragsverlängerung bei 96 bestätigte, gönnte Kapitän Steven Cherundolo und Mario Eggimann schöpferische Pausen mit Blick auf das kommende Bundesliga-Duell gegen Leverkusen.

Keine Auszeit nahmen sich die Akteure auf dem Platz. Stindl traf vor den rund 1800 mitgereisten Fans auf Vorlage von Sergio Pinto, nur acht Minuten später erhöhte Ya Konan auf Vorlage des starken Stindl völlig verdient auf 2:0. Mame Diouf hatte anschließend per Doppelchance sogar die Möglichkeit auf 4:0 zu erhöhen (30./31.), vergab aber aus aussichtsreicher Position.

Trotz aller Offensivfreude mussten die Gäste auch zwei unschöne Szenen verkraften. Zunächst holte sich der unbedachte Konstantin Rausch wegen Meckerns eine unnötige Gelbe Karte ab, die ihn im ersten K.o.-Rundenspiel zu einer Pause zwingt (23.). Dann musste der bis dahin so starke Stindl verletzt vom Platz (38.).

In den ersten 45 Minuten schafften es die Niedersachsen zumindest hin und wieder, ein bisschen was von ihrem begeisternden und schnellen Offensivspiel zu zeigen. Nach dem Wechsel allerdings forderten die vielen englischen Wochen dann doch ihren Tribut.

Levante wurde jetzt gefährlicher, bei Hannover gingen Engagement und Konzentration etwas verloren. Angel brachte den kleineren der beiden Primera-Division-Clubs aus Valencia auf 1:2 heran. Auch in der Folge erspielten sich die Gastgeber weitere Chancen, scheiterten aber entweder an Zieler oder auch mal kurz vor der Linie an Rausch (69.). Mit einem Kraftakt rettete 96 zwar die makellose Serie von nun zehn Europa-League-Spielen ohne Niederlage, musste aber in der vierten Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich hinnehmen.

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