Frankfurt nach Sieg in Karabach auf Europa-League-Kurs

Baku (dpa) - Alexander Meier hat Eintracht Frankfurt nach der gefühlten Ewigkeit von 2443 Tagen eine erfolgreiche Rückkehr auf die internationale Fußball-Bühne beschert. Der Mittelfeldspieler schoss den Bundesligisten im Playoff-Hinspiel der Europa League beim FK Karabach Agdam zu einem 2:0 (1:0).

Nach dem Meier-Doppelpack in der 6. und 75. Minute steht Frankfurt damit so gut wie sicher in die lukrative Gruppenphase. Im Rückspiel vor heimischer Kulisse können die Frankfurter, die letztmals 2006 im UEFA-Cup in einem europäischen Wettbewerb vertreten waren, am kommenden Donnerstag alles klar machen.

„Wir haben ein sehr gutes Ergebnis erzielt für das Rückspiel. Wir haben verdient gewonnen und gut gespielt. Es war gegenüber dem Bayern-Spiel noch einmal eine Steigerung“, sagte Matchwinner Meier dem „Hessischen Rundfunk“ und prophezeite: „Wenn wir im Rückspiel genauso spielen, dann sind wir weiter.“ Der verletzte Sebastian Jung, der mit einem Muskelfaserriss längere Zeit ausfällt, twitterte begeistert aus der Heimat: „Bravo Jungs!“

Trainer Armin Veh verfolgte den ersten internationalen Auftritt der Eintracht seit dem 14. Dezember 2006 ganz entspannt. Ausruhen dürfe man sich auf dem Polster jedoch nicht. „Wir wollen das Rückspiel nicht verwalten, wir wollen gewinnen“, kündigte Veh an.

Auf der Holper-Wiese in Baku erwischte die Mannschaft von Trainer Armin Veh, der den Auftritt entspannt verfolgte, einen Start nach Maß. Nach Vorarbeit von Stefano Celozzi hämmerte Meier, der den zuhause gebliebenen Pirmin Schwegler als Kapitän vertrat, das Leder aus 15 Metern per Direktabnahme ins Netz. Das frühe Tor spielte dem Bundesliga-Schlusslicht in die Karten. Die Eintracht kontrollierte das Geschehen, auch wenn auf dem unebenen Untergrund im Tofik-Bahramow-Stadion flüssige Kombinationen kaum möglich waren.

So blieben weitere Chancen zunächst aus. Erst nach gut 20 Minuten kamen die von gut 500 Fans unterstützten Gäste wieder gefährlich vor das Tor des Vizemeisters aus Aserbaidschan. Takashi Inui setzte sich gekonnt auf dem linken Flügel durch, schlenzte den Ball mit der Innenseite jedoch nur an den Außenpfosten.

Karabach mühte sich nach Kräften, konnte die Frankfurter Defensive aber kaum in Verlegenheit bringen. Eintracht-Torwart Kevin Trapp musste erst nach gut einer Stunde bei einem Kopfball von Muarem Muarem erstmals eingreifen. Sein Gegenüber Miro Varvodic war da wesentlich öfter beschäftigt. Zunächst sorgte der Kroate mit einem Blindflug außerhalb des Strafraums, bei dem er Srdjan Lakic über den Haufen rannte, für Aufregung. Der Eintracht-Stürmer, der erstmals in dieser Saison von Beginn an ran durfte, konnte nach einer kurzen Behandlungspause weitermachen.

Kurz vor der Pause hatte Lakic das 2:0 auf dem Fuß, doch der bis zum Saisonende vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Angreifer scheiterte an Varvodic. Nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn kam es zum gleichen Duell, in dem der von 2008 bis 2012 beim 1. FC Köln beschäftigte Torwart erneut die Oberhand behielt.

Wer nun ein Offensiv-Feuerwerk der Gäste erwartete, sah sich jedoch getäuscht. Zwar dominierte Frankfurt die Partie weiter klar, doch offensiv lief nur wenig zusammen. Ein Schuss von Rechtsverteidiger Celozzi, der für Stephan Schröck in die Startelf gerückt war, strich knapp über das Gehäuse. Auch Meier zielte mit einem Seitfallzieher (69.) zu hoch. Das hätte sich beinahe gerächt, als Leroy George kurz danach nur knapp den Ausgleich verpasste. Meier beseitigte dann mit seinem zweiten Treffer alle Zweifel.

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