Bayer hofft gegen Wien auf Vorentscheidung

Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusen will die Europa League in diesem Jahr abhaken und schon gegen Rapid Wien den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen.

„Wir müssen gewinnen, um so früh wie möglich den Sack zuzumachen“, sagte Bayer-Kapitän Simon Rolfes vor der Partie gegen den österreichischen Fußball-Rekordmeister am Donnerstag. Allerdings braucht der Bundesliga-Vierte auch im Erfolgsfall die Schützenhilfe von Metalist Charkow: Gewinnen die Ukrainer parallel gegen Rosenborg Trondheim, sind die beiden Ersten der Gruppe K sicher weiter.

„Wir wollen das Heimspiel gewinnen. Das ist unsere Ziel. Alles andere ist zu wenig“, fordert Stürmer Stefan Kießling. Bei einem Remis oder einer Niederlage könnte der Werksverein nur theoretisch in den letzten beiden Gruppenspielen in Charkow (22.11.) und gegen Rosenborg (6.12.) noch scheitern. „Selbst wenn Charkow nicht gewinnen sollte, haben wir es bei einem Sieg wohl gepackt“, meinte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Eine halbe Million Euro hätte er damit sicher aus dem Europacup-Geschäft in der Kasse. „Und dann geht es erst richtig los“, so der Vereinsboss voller Vorfreude.

Dass diese noch getrübt wird, ist sehr unwahrscheinlich. Bayer 04 ist in den vergangenen elf Pflichtspielen ungeschlagen und führt die Europa-League-Gruppe K mit 7 Punkten und 5:0 Toren an. Rapid Wien ist dagegen das einzige von 48 Teams im laufenden Wettbewerb, das nach drei Partien ohne Punktgewinn ist. Die Gäste reisen zudem mit einer Rumpftruppe an: Zehn Stammkräfte muss Trainer Peter Schöttel ersetzen. „Wenn wir groß darüber jammern, wird es auch nicht besser“, meinte der Wiener und fügte an: „Auch wenn wir die stärkste Mannschaft zur Verfügung hätten, wären wir Außenseiter.“

Der Erfolg der Leverkusener hat aber auch eine Kehrseite - auch beim Gastgeber sind eine Reihe von Spielern verletzt oder angeschlagen. Daniel Schwaab, Karim Bellarabi und Michal Kadlec fallen aus. Stammtorwart Bernd Leno (Ellenbogen-Operation) und Innenverteidiger Philipp Wollscheid (Grippe) kehren in den Kader zurück. Ob sie von Anfang an spielen, ließ Teamchef Sami Hyypiä offen. Noch nicht spielberechtigt ist Neuzugang Sebastian Boenisch. Den Linksverteidiger hatte Bayer erst am Sonntag verpflichtet.

„Rapid hat die gleichen Probleme wie wir“, meinte der Finne und warnte, nach dem 4:0 in Wien das Rückspiel auf die leichte Schulter zu nehmen: „Das ist ein gefährliches Spiel für uns wegen des 4:0. Das ist ein Ergebnis, bei dem du denkst, es wird einfach.“ Sein Innenverteidiger Manuel Friedrich pflichtete ihm bei und bekannte: „Es ist schwierig, das aus dem Hinterkopf zu bekommen.“

Nach zuletzt fünf Spielen in 16 Tagen macht sich zudem der Kräfteverschleiß in der Bayer-Truppe bemerkbar. „Ich bin ganz schön im Arsch“, meinte Kießling nach dem Bundesliga-Spiel am vergangenen Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf (3:2). Deshalb kommt es für Hyypiä in der Partie gegen die Wiener nicht darauf an, wie sein Team spielt, sondern dass es gewinnt: „Für ein 1:0 bekommt man auch drei Punkte.“

Voraussichtliche Aufstellungen:

Bayer Leverkusen: Leno - Carvajal, Friedrich, Toprak, Hosogai - Bender, Rolfes, Castro - Schürrle (Junior Fernándes), Sam - Kießling

Rapid Wien: Königshofer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Gerson, Katzer - Prokopic, Kulovits - Trimmel, Prager, Grozurek - Boyd

Schiedsrichter: Kovarik (Tschechien)

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