Arango hält Gladbach im Rennen - Begeisterung über Fans

Marseille (dpa) - Als Juan Arango mit seinem Treffer um 2:2 bei Olympique Marseille in der Nachspielzeit Borussia Mönchengladbach im internationalen Rennen gehalten hatte, war das Stade Velodrome endgültig in deutscher Hand.

Minutenlang feierten die etwa 3500 Borussen-Fans lautstark ihr Team, dem sie in der nur zu einem Viertel gefüllten Arena von Olympique Marseille zuvor 90 Minuten lang eine Heimspielatmosphäre beschert hatten. „Das war unglaublich, was hier im Stadion los war. Das hat uns enorm motiviert. Wir sind froh, dass wir den Fans einen Punkt schenken konnten“, meinte Borussen-Profi Thorben Marx.

Auch Clubchef Rolf Königs war begeistert und verkündete auf dem nächtlichen Rückflug nach Köln: „Wir freuen uns schon auf den nächsten Ausflug und danken allen Fans, die uns begleitet haben.“ Trainer Lucien Favre sagte: „Das war fantastisch“.

Mit dem Ausgleich zum 2:2 kurz vor Toreschluss erhielt sich der Bundesligist alle Chancen auf das Erreichen der nächsten Runde in der Europa League. „Jetzt haben wir es in der eigenen Hand“, sagte Mike Hanke, der mit seinem Treffer in der 19. Minute die 1:0-Führung gegen den Zweiten der französischen Liga erzielt hatte. Mit dem Remis behielten die Gladbacher im Direktvergleich gegen die punktgleichen Franzosen (beide 5) die Nase vorn. Im günstigsten Fall kann Borussia schon mit einem Sieg aus den beiden letzten Gruppenspielen gegen AEL Limassol und bei Fenerbahce Istanbul in die K.o.-Runde einziehen. Zwei Siege reichen in jedem Fall.

Dabei hatten die Gladbacher den guten Start in der zweiten Halbzeit aus der Hand gegeben. Zunächst ließ sich die Favre-Elf mächtig unter Druck setzen und dann wurde Torhüter Marc-Andre ter Stegen von einem direkt verwandelten Eckball von Joey Barton düpiert. „Das war mein Fehler“, bekannte der zuletzt nicht immer souveräne Schlussmann. Kurz darauf drehte Jordan Ayew mit einem Rechtsschuss von der Strafraumgrenze die Partie, ehe Arango in der dritten Minute der Nachspielzeit Jubelstürme bei den Borussen-Fans auf den Rängen auslöste. Der mit sechs Pflichtspieltreffern beste Torschütze der Gladbacher zeigte zwar nicht seine beste Leistung, leitete aber auch den Führungstreffer ein.

Damit wendete der in der Bundesliga auf Rang elf abgerutschte Club das zweite Ausscheiden in einem Wettbewerb binnen einer Woche ab. Zuvor waren die Gladbacher bereits im DFB-Pokal gescheitert. „Wir leben und sind weiter mit dabei“, sagte Sportdirektor Max Eberl.

„Es ist alles offen in unserer Gruppe“, befand Trainer Favre. „Jetzt müssen wir unser nächstes Spiel gewinnen und dann werden wir sehen“, meinte der Coach, der sein Team bei den sehr hohen Belastungen nur noch minimal verändert, um das mittlerweile gewachsene Gefüge nicht wieder auseinanderzureißen. So bekam Torschütze Hanke diesmal den Vorzug vor Igor de Camargo. „Das war geplant, und es war gut, dass Hanke gespielt hat“, sagte der Coach.

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