2:4 - Schalke vor dem Aus in der Europa League

Gelsenkirchen (dpa) - Schalke 04 steht im Europa-Pokal vor dem Aus. Trotz eines Tor-Doppelpacks von Raúl verlor der Bundesligist gegen Athletic Bilbao im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League mit 2:4 (1:1).

Im Rückspiel am 5. April wird es für die Gelsenkirchener bei den heimstarken Basken sehr, sehr schwer - für das Team von Trainer Huub Stevens ist der Halbfinal-Traum eigentlich schon geplatzt. Nur ein Wunder kann noch helfen. „Daran glaube ich nicht“, sagte Stevens. „Viele Spieler haben nicht die 100-prozentige Leistung gebracht“, meinte der Coach.

Fernando Llorente (20.) brachte die bärenstarken Basken in der Veltins-Arena in Führung und sorgte in der 73. Minute für den Ausgleich. „Davon haben wir uns nicht richtig erholt. Wir haben die Ordnung, die Nerven verloren. Wir sind klassisch ausgekontert worden“, meinte Heldt. Oscar de Marcos (81.) schockte dann die Schalker endgültig, überwand den zur Pause für den verletzten Timo Hildebrand eingewechselten Ersatz-Torhüter Mathias Schober. In der Nachspielzeit zerstörte Iker Muniain auch noch das letzte Fünkchen Hoffnung. Dazwischen war es Schalkes Kapitän Raúl, der dem Spiel den Stempel aufgedrückt hatte.

Nur 88 Sekunden nach dem ersten Bilbao-Treffer schaffte der Spanier mit seinem 75. Europapokal-Tor im 16. Europapokal-Spiel den Ausgleich. Mit einem Sahne-Tor in der 59. Minute sorgte Raúl dann für Jubelstürme der 53 883 und machte zudem Werbung in eigener Sache. Schalkes Manager Heldt hat dem 34-Jährigen einen Einjahresvertrag angeboten, Raul will zwei Jahre auf Schalke verlängern.

Nach der Pause blieb Hildebrand mit einer Ellbogenverletzung in der Kabine, wurde durch Schober ersetzt, der sein letztes Pflichtspiel am 13. März 2009 bestritten hatte, damals in Wolfsburg für Manuel Neuer. Für Schalke stand der vierte Torhüter nach Ralf Fährmann, Lars Unnerstall und Hildebrand zwischen den Pfosten. „Es ist bitter wenn man so verliert zu Hause“, sagte Schober.

Schalke machte Druck, Schalke rannte an, doch den Spaniern, die im Achtelfinale Manchester United ausgeschaltet hatten, gelang der Führungstreffer. Eine unglückliche Figur machte da Torhüter Hildebrand, der einen Ander-Schuss nicht festhalten konnte. Danach drückte Llorente das Leder über die Linie. Ausgangspunkt freilich war ein Fehler von Fuchs gewesen, der eine Flanke von de Marcos nicht verhindern konnte und deshalb von Raul angezählt wurde.

Doch Schalke erholte sich schnell, keine zwei Minuten später war Raúl zur Stelle und bügelte den Fehler seines Verteidigers aus. Der Japaner Atsuto Uchida flitzte auf dem rechten Flügel auf und davon. Seine Hereingabe nutzte Raúl aus unmöglichem Winkel zum Ausgleich - es war sein Jubiläumstor.

Nach 55 Minuten brachte Stevens Lewis Holtby für Marco Höger und Jurado für Draxler. Und plötzlich lief es wieder für Schalke. Die Hausherren machten Druck. Raúl sorgte mit einem Zaubertor aus 17 Metern für die Führung. Doch nach einer Ecke war Llorente zum zweiten Mal zur Stelle, ehe de Marcos das Spiel endgültig auf den Kopf stellte. Zwar traf Klaas-Jan Huntelaar noch einmal den Pfosten und Raul scheiterte am Torhüter Gorka Iraizoz. „Wir haben nicht gut gespielt. Uns hat der richtige Wille gefehlt, um weiterzukommen“, sagte Huntelaar.

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