Der etwas andere Blick auf die EM Die EM im Museum

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Nein, Fußball ist nicht nur Gefahr vor Hooligans, Gefahr vor Terrorismus, Hunderte Polizisten zur Sicherung der Spiele. Fußball hat auch eine soziale, gesellschaftliche und kulturelle Komponente. Wieso sonst gäbe es die DFB-Kulturförderung?

Es soll hier nicht von verschiedenen Vereinsmuseen oder dem DFB-Museum in Dortmund geredet werden. Da sind Trophäen, Pokale und Devotionalien ausgestellt, da lassen sich in kleinen Filmchen noch einmal wichtige und wunderbare Tore bewundern. Nein, das Augenmerk soll auf die Europameisterschaft gelenkt werden. Die EM dürfe nicht nur ein Fußballereignis werden, sondern müsse ein Fest für das ganze Land sein, hatte das französische Kultusministerium gefordert.

Die Museumsdirektoren waren zunächst skeptisch. Werden sich Fußball-Fans in ein Museum locken lassen? Und wird das traditionelle Publikum den Museen nicht entsetzt den Rücken kehren? Dann aber haben sich die zehn Ausrichterstädte an die Arbeit gemacht. Damit sich die Themen nicht wiederholen, wählte jedes Museum ein anderes Motto. In Nizza geht es um Europa und den Fußball, in Lens um die Fans. In Lyon, wo der Klub das einzige vereinseigene Stadion gebaut hat, geht man der Frage nach, ob der Fußball die neue Religion ist.

Bordeaux widmet sich dem Problem, ob sich der Fußball manchmal zu sehr im Abseits befindet. In Paris ist an der Porte de la Villette eine riesige Kirmes geplant, in Toulouse sollen sich Fans wie griechische Götterstatuen fotografieren lassen können. In Lille werden sportliche und künstlerische Übungen für jedermann angeboten.

„Indem wir uns um die Populärkultur kümmern und ihr die Türen zum normalen Kulturbetrieb öffnen, können wir bis zu 2,5 Millionen Besucher in den Stadien und bis zu sieben Millionen in den Fanzonen erreichen. Das ist ein ungeheurer Schub für Frankreichs Kultur“, sagt Williams Nuytens, der Direktor des Museums in Lens.

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