Länderspiel Deutschland-England Einzelkritik: Podolskis letzte Pointe, Werners maues Debüt

Kimmich empfiehlt sich für die Bayern. Ter Stegen überwindet in Dortmund sein DFB-Trauma.

Poldi schießt in seinem 130. und letzten Länderspiel das 1:0. Es ist sein 49. Tor.

Poldi schießt in seinem 130. und letzten Länderspiel das 1:0. Es ist sein 49. Tor.

Foto: Ina Fassbender

Marc André ter Stegen: Stark im Duell mit Alli (41.), als er ganz lang wartet und reaktionsschnell zeigt, warum er in Barcelona die Nummer eins ist. Auch nach der Pause immer da. Hat sein DFB-Trauma vielleicht am Mittwoch überwinden können.

Joshua Kimmich: Bei Ancelotti in München derzeit zweite Wahl, bei Löw als Rechtsverteidiger gesetzt. Hatte einige Höhepunkte, wirkt ohnehin so fit und schnell, als müsste er immer spielen. Ein Willensspieler. Vielleicht hat es Ancelotti gesehen.

Antonio Rüdiger: Schnell ist er, aber auch noch mit zu vielen Fehlern in der Innenverteidigung. Ist der Streichkandidat, wenn Boateng zurückkommt, Löw schätzt ihn trotzdem.

Mats Hummels: Umsichtig, gutes Passspiel, man kann das souverän nennen. Wurde aber auch in viele ungewollte Laufduelle gegen schnelle Engländer verwickelt, bei denen der letzte Zugriff bisweilen fehlte.

Jonas Hector: Zauberte vor der Pause einen Hackentrick ins Angriffsspiel, der nach Barcelona aussah und nicht nach seiner Heimat Saarbrücken. Solides Spiel des Kölners, wenn auch die Rechte Angriffsseite der Engländer oft zu viel Raum hatte.

Julian Weigl: Spielte im heimischen Stadion bisweilen etwas unruhig und hatte nicht immer Zugriff im defensiven Mittelfeld. Das geht besser. Raus für Can (66.).

Toni Kroos: Begann lässig, steigerte sich, als er merkte, so nicht wirklich teilzunehmen. Dann initiierte er einige Angriffe, auch jenen zum Siegtor.

Julian Brandt: Hat so viel Talent, dass man jubeln könnte. Macht noch viele Fehler, ist aber immer unterwegs und hat eine Schuss- und Passhaltung zum Niederknien. Braucht im Verein jetzt einen starken Trainer, der ihn ganz groß macht. Raus für Schürrle (59.).

Lukas Podolski: War nach 16 Minuten seinem letzten Länderspieltor schon nah. Ein Schuss wie der Typ, geradeaus, drauf. Abgeblockt. Aber eine letzte Pointe musste sein: Podolski schießt mit seiner fast letzten DFB-Aktion eines der schönsten Tore seiner Karriere. Aus 25 Metern in den Winkel. Es gibt einen Fußball-Gott. Letzte Worte: „Danke Dortmund, danke Köln, danke Deutschland." Danke Poldi.

Leroy Sané: Kann ganz viel, das hat inzwischen auch Guardiola in Manchester erkannt. Wechselte mit Brandt die Seiten, ihm gelang bei weitem nicht alles. Wird sich aber auf Dauer Festspielen in diesem Team. Traf fast zum 2:0.

Timo Werner: Der siebte von 24 Spielern im DFB-Kader, die beim VfB Stuttgart ausgebildet wurden. Sein Debüt begann vielversprechend, er ist schnell, aber seine Wege waren dann doch nicht immer die richtigen. Keine Torgefährlichkeit. Raus für Müller (77.).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort