Die FIFA-Affäre um Joseph Blatter und Michel Platini

Berlin (dpa) - Michel Platini gibt den Kampf ums Präsidentenamt beim Weltverband FIFA vorerst auf. Der gesperrte Präsident der Europäischen Fußball-Union wird nicht kandidieren.

Die FIFA-Affäre um Joseph Blatter und Michel Platini
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Grund für die Sperre gegen ihn und FIFA-Chef Joseph Blatter ist eine Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken Blatters an Platini.

Ein Überblick über die Geschehnisse:

27. Mai: Zwei Tage vor der Wiederwahl von Joseph Blatter als FIFA-Chef nimmt die Schweizer Polizei mehrere Funktionäre fest. Die USA berichten von Ermittlungen gegen ehemalige Spitzenfunktionäre und Geschäftsleute. Die Schweizer Staatsanwaltschaft eröffnet ein Strafverfahren wegen der umstrittenen WM-Vergaben 2018 und 2022.

2. Juni: Blatter kündigt seinen Abschied als FIFA-Präsident an. Sein Nachfolger soll auf einem außerordentlichen FIFA-Kongress am 26. Februar gewählt werden.

29. Juli: Platini erklärt seine Kandidatur für das Amt des FIFA-Präsidenten.

25. September: Die Schweizer Justiz eröffnet ein Strafverfahren gegen Blatter wegen eines fragwürdigen Millionen-Deals mit Platini aus dem Jahr 2011. Blatter wird am Verbandssitz vernommen, sein Büro durchsucht. Platini wird als Auskunftsperson befragt. Laut Blatter und Platini handelte es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Platinis FIFA-Arbeit in den Jahren 1998 bis 2002.

7. Oktober: Die Ethikkommission sperrt Blatter und Platini vorläufig für 90 Tage.

18. November: Die Berufungskommission lehnt die Einsprüche von Blatter und Platini gegen ihre 90-Tage-Suspendierungen ab.

20. November: Platini ruft den Internationalen Sportgerichtshof CAS an und verlangt eine vorläufige Aufhebung seiner Suspendierung.

23. November: FIFA-Ethikrichter Hans-Joachim Eckert eröffnet offiziell ein Verfahren gegen Blatter und Platini. Lebenslange Sperren sind im Gespräch.

6. Dezember: Eine französische Zeitung berichtet von einem internen UEFA-Report, der auf einen Vertrag Platinis über Tätigkeiten für die FIFA hindeuten könnte. Sein Anwalt sieht darin einen entlastenden Beweis. Experten bezweifeln die Darstellung.

9. Dezember: Platini sagt vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS aus.

11. Dezember: Der CAS bestätigt die 90-Tage-Sperre für Platini. Die provisorische Suspendierung darf aber nicht verlängert werden.

17. Dezember: Blatter sagt vor der rechtsprechenden Kammer der FIFA-Ethikkommission aus. Später behauptet er, Richter Eckert habe dabei erklärt, den Korruptionsvorwurf fallen lassen zu wollen.

18. Dezember: Platini erscheint wie angekündigt nicht zur Anhörung der Ethikhüter. Er fühlt sich vorverurteilt. Seine Anwälte verlangen einen Freispruch.

21. Dezember: Die Ethik-Kommission der FIFA sperrt Blatter und Platini jeweils für acht Jahre.

7. Januar 2016: Platini zieht seine Bewerbung für das Präsidentenamt der FIFA zurück.

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