Spiel gegen Stuttgart gedreht Mainz steht nach 3:1 gegen VfB im Pokal-Viertelfinale

Mainz (dpa) - Ausgelassene Karnevalsstimmung kurz vor Weihnachten: Erleichtert feierten die Profis des 1. FSV Mainz 05 den versöhnlichen Jahresabschluss mit dem erstmaligen Einzug in das Viertelfinale des DFB-Pokals seit fünf Jahren.

Spiel gegen Stuttgart gedreht: Mainz steht nach 3:1 gegen VfB im Pokal-Viertelfinale
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Nach zuvor fünf sieglosen Bundesligaspielen gab es gegen den Ligakonkurrenten VfB Stuttgart ein verdientes 3:1 (0:1) nach 0:1-Rückstand. Am Dienstagabend trafen Emil Berggreen (62. Minute), Abdou Diallo (71.) und Suat Serdar (90.+3) für das Team von Trainer Sandro Schwarz. Kapitän Christian Gentner (41.) hatte den VfB zuvor in Führung gebracht, danach verschossen die Schwaben beim Stand von 1:0 einen Elfmeter.

„Wir sind total happy. Viertelfinale? Was ist das denn!“, sagte der Mainzer Sportdirektor Rouven Schröder und ergänzte: „Wir waren die bessere Mannschaft und haben eine klasse Mentalität gezeigt.“ Stuttgarts Andreas Beck war hingegen total bedient: „Mir fehlen die Worte, das war Wahnsinn. Wir hätten dieses Spiel einfach gewinnen müssen.“

Vor 22 143 Zuschauern in der Opel Arena starteten die Gastgeber im Vergleich zum 2:2 zuvor in der Liga gegen Werder Bremen zwar stark verändert, doch Mainz agierte energisch und drängte früh auf die Führung. Allerdings konnten der ehemalige Stuttgarter Alexandru Maxim (12./30.) und Gerrit Holtmann (16.) die frühen Möglichkeiten nicht nutzen. Stuttgart hielt sich in der Anfangsphase offensiv vergleichsweise zurück und lauerte auf Fehler.

Beide Mannschaften gingen personell geschwächt in das letzte Spiel 2017. Während Mainz auf gleich vier Innenverteidiger verzichten musste, hatte auch Stuttgarts Coach Hannes Wolf Schwierigkeiten, ein schlagkräftiges Team aufzubieten. Beim VfB fiel Holger Badstuber kurzfristig aus, unter anderen fehlte auch Stürmer Simon Terodde wegen einer Rippenprellung. Vermutlich wird der 29-Jährige nicht mehr für die Schwaben spielen, nach Medienberichten soll er bereits in der Winterpause zum Tabellenletzten 1. FC Köln wechseln.

Glück hatten die Stuttgarter in einer Szene in der 26. Minute, als der Ball erst Andreas Beck und dann Timo Baumgartl im eigenen Strafraum an die Hand sprang. Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) entschied nicht auf Elfmeter. Noch vor der Halbzeit fanden die Gäste besser in die Begegnung und wurden nach einer sehenswerten Kombination durch Gentner belohnt. Nach einer Hacken-Vorlage von Chadrac Akolo traf der Kapitän aus kurzer Distanz. In den vorherigen vier Spielen hatte der VfB gar kein Tor erzielt.

Das mögliche 2:0 vergab Dennis Aogo durch einen nicht platziert genug geschossenen Handelfmeter (54.). Am vergangenen Bundesligaspieltag hatte der VfB beim 0:1 gegen Bayern München in letzter Minute bereits einen Elfmeter nicht genutzt.

Nach einer Stunde wurden die Mainzer deutlich stärker und wendeten das Blatt mit zwei Treffern innerhalb von nur neun Minuten - fortan herrschte im Stadion eher Karnevals- als Weihnachtsstimmung. Im Duell der Bundesliga-Tabellennachbarn war es für Stuttgart bereits die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Serie. Der VfB hat bereits seit sechs Begegnungen nicht mehr gewonnen.

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