Blamage im Pokal: Magath droht Konsequenzen an

Leipzig (dpa) - Dicke Luft beim VfL Wolfsburg: Nach dem peinlichen Pokal-K.o. des Fußball-Bundesligisten beim viertklassigen RasenBallsport Leipzig hat Trainer Felix Magath Konsequenzen angekündigt, die Rufe nach einer Rückkehr von Diego hat er jedoch im Keim erstickt.

„Wenn man so schlecht gegen einen Viertligisten spielt, stimmt etwas nicht. Tatsache ist, dass das wahrscheinlich Konsequenzen hat“, kündigte er nach der 2:3 (2:3)-Erstrunden-Blamage in Leipzig an. Drei Gegentore des überragenden RB-Stürmers Daniel Frahn (4., 15., 45.) in einer Halbzeit, mangelhafte Einstellung, eine unsortierte Abwehr und schwache Angreifer haben den Wolfsburger Traum vom DFB-Pokalfinale schon im ersten Saisonspiel beendet. „Wir haben unser erstes Saisonziel ziemlich früh nicht erreicht“, konstatierte Magath ernüchtert, „wir wollten ins Endspiel.“ Dafür waren die Treffer von Srdjan Lakic (25.) und Hasan Salihamidzic (28.) zum zwischenzeitlichen 2:2 zu wenig.

Vor 31 212 Besuchern in der Leipziger Red Bull Arena präsentierten sich die Wolfsburger uninspiriert und ohne Leidenschaft. Davon war selbst Magath, der seine Akteure vor dem zweitligareifen Regionalligisten eindringlich gewarnt hatte, überrascht. „Ich muss meine Ansicht überdenken. Ich habe natürlich geglaubt, dass wir jetzt wieder eine Einheit wären, mannschaftlich geschlossen auftreten würden“, gab er zu.

Allein die Defensive war ein Torso. „Ich habe keine Abwehr gesehen“, stellte Magath unverblümt fest. Eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt beim 1. FC Köln forderte auch der indisponierte Kapitän Marcel Schäfer schnell Verbesserungen. „Das ganze Abwehrverhalten muss besser werden, sonst kriegen wir Riesenprobleme“, prognostizierte er.

Dass gegen die gut organisierte Abwehr der Leipziger, die von ihrem neuen Trainer Peter Pacult bestens vorbereitet waren, auch offensiv wenig zusammenlief, wollte Magath nicht am Fehlen des aussortierten Spielmachers Diego festmachen. „Selbstverständlich hätte er hier mehr Wirkung gebracht. Allerdings muss man gegen eine Klassen tiefere Mannschaft auch ohne einen Diego selbst das Spiel bestimmen und in die Hand nehmen“, sagte der Trainer und wehrte aufkommende Forderungen nach einer Rückkehr des Brasilianers umgehend ab. „Wir haben es ja nach dem 0:2 auch gezeigt, dass es ohne Spielmacher geht.“

RB Leipzig hingegen hatte seinen Star des Abends auf dem Platz: Daniel Frahn, im Vorjahr vom Drittligisten SV Babelsberg gekommener Stürmer und dreifacher Torschütze. „Wir waren perfekt vorbereitet, wussten, dass Wolfsburg mit langen Bällen kaum zu schlagen sein würde. Da haben wir es dann eben mit flachen Pässen versucht und gehofft, durch deren Behäbigkeit zu Chancen zu kommen“, sagte der Kapitän.

Felix Magath verpackte in sein Lob für den Viertligisten die Kritik an den Mängeln in seiner Mannschaft: „RB war präsent. Die waren von Anfang an voll da, die waren gleich im Spiel, wollten was. RB hat Tempo gemacht.“

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