Champions League Leverkusen vor Achtelfinal-Aus: Spektakel mit Fehlern

Leverkusen. Es war ein absurdes Spektakel mit mehr als 20 Torschüssen, sieben Gelben Karten und sechs Treffern: Bayer Leverkusen hat Dienstagabend mit 2:4 (0:2) gegen Atlético Madrid im Achtelfinale-Hinspiel der Champions League vor 29.300 Zuschauern verloren.

Die Spieler von Leverkusen verlassen den Platz.

Die Spieler von Leverkusen verlassen den Platz.

Foto: Federico Gambarini

Die Gastgeber waren extrem fehlerhaft und extrem engagiert, Patzer und Glanzpunkte wechselten sich ab, Unterhaltung pur. Aber es war auch wie so oft in dieser Saison in Leverkusen: Individuelle Fehler begünstigen den Gegner, in das angekündigte Leverkusener Europacup-Gesicht fernab der Liga-Tristesse schlug Atlético Madrid blitzschnell hässliche Narben.

Leidvoll begünstigt vor allem von Aleksandar Dragovic, der beim 0:1 und einem verlorenen Zweikampf von Kevin Kampl nur zusah, wie Saul Niguez den Ball über Bernd Leno hinweg in den Winkel drehte (17.). Noch schlimmer beim zweiten Treffer: Ein Querschläger des österreichischen Innenverteidigers Dragovic, Kevin Gameiro läuft Ömer Toprak mit Ball schwindelig und passt in jenem Moment zu Frankreichs Nationalstürmer Antoine Griezmann, als sich beide Innenverteidiger noch ein letztes Mal auf Gameiro stürzen - 0:2 nach 25 Minuten.

Viel schlimmer konnte es im Duell mit Atlético Madrid nicht kommen - schon vor zwei Jahren war die Elf von Trainer Diego Simeone Endstation im Achtelfinale für Bayer 04. Damals gewann Bayer 1:0 daheim und verlor im Estadio Vicente Calderon nach Elfmeterschießen.

Jetzt allerdings drohte schon im Hinspiel ein Debakel. Und hätte nicht Torwart Bernd Leno in seinem 50. Europacupspiel zwei Mal herausragend geklärt - es hätte auch 0:4 zur Pause stehen können. Von Pfiffen begleitet gingen die Gastgeber in die Kabine, das schmerzte, das motivierte offenbar aber auch. Spätestens nach der Pause wurde das Spiel, in dem Madrid sich offensivstark wie selten zuvor präsentierte und damit das hochstehende Team der Gastgeber offenbar überraschte, zum Spektakel.

Karim Bellarabi verkürzte nach toller Vorarbeit des hochmotivierten Kevin Kampl und Benjamin Henrichs (48.), dann schoss Griezmann an die Latte, ehe Dragovic zum dritten Mal zuschlug: Der 25-Jährige ließ sich zuerst vom überragenden Gameiro tunneln, dann legte er ihn, der Gefoulte traf selbst per Elfmeter zum 3:1 für die Gäste, die in der spanischen Liga derzeit nur Vierter mit sieben Punkten Rückstand auf Lokalrivale Real sind.

Atlético ließ zum Leidwesen seines heißblütigen Trainers schleifen, Leverkusen verkürzte auf 2:3 durch ein Eigentor von Stefan Savic nach Flanke von Julian Brandt (68.). Danach drückten die Gastgeber auf den Ausgleich, immer intensiver, immer lauter würde es in der BayArena, zehn Europacup-Heimspiele in Folge hatten die Gastgeber nicht mehr verloren. Dann setzte Fernando Torres den Todesstoß nach einem der letzten Konter per Kopf (86.). Das 4:2, am 15. März wird es nun ein schwerer Gang nach Madrid, dann live im ZDF.

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