Champions League BVB spekuliert nicht mehr aufs Weiterkommen

Dortmund (dpa) - Zwischen der Pleite in Hannover und dem deutschen Clásico gegen den FC Bayern München kämpft Borussia Dortmund um seine letzte Chance in der Champions League - doch aufs Weiterkommen spekuliert beim Finalisten von 2013 kaum jemand ernsthaft.

„Ich bin kein Träumer, sondern Realist“, sagte Manager Michael Zorc vor dem vierten Gruppenspiel gegen APOEL Nikosia am Mittwoch (20.45 Uhr): „Für uns geht es jetzt darum, den dritten Platz zu sichern.“ Dieser würde als Trostpreis zumindest das Weiterspielen in der Europa League bedeuten.

Das Selbstbewusstsein nach dem guten Saisonstart in der Liga ist arg geschwunden in Dortmund. Vor drei Wochen träumten die Fans angesichts von fünf Punkten Vorsprung auf den FC Bayern von der Meisterschaft, nun sind es vor dem direkten Duell am Samstag plötzlich drei Punkte Rückstand. Das Wort Krise fällt bereits rund um den BVB. Und auch Trainer Peter Bosz muss sich wegen seiner riskanten Spielweise Unmut gefallen lassen.

Doch Zorc lässt Kritik an seinem Coach nicht zu. „Schizophren“ nannte er sie schon vor dem ernüchternden 2:4 bei Aufsteiger Hannover 96. Nun sagte er: „Die Systemfrage ist ein Alibi. Es kann nicht sein, dass die meisten Gegner giftiger und aggressiver sind als wir. Da liegt der Hase im Pfeffer. Das ist keine Systemfrage, sondern hat mit der Einstellung zu tun.“

Doch sogar Bundestrainer Joachim Löw riet Bosz, das System zumindest kritisch zu hinterfragen. „Klar kann man als Trainer auch die Einstellung bemängeln — die Idee, die man hat, möchte man schon immer verfolgen“, sagte er im ZDF-Sportstudio: „Natürlich immer mit einer Flexibilität, die man braucht. In manchen Situationen muss man vielleicht auch mal einen Schritt zurückgehen.“

Dortmunds Gegner hat derzeit noch größere Sorgen. Nach dem 1:1 beim Tabellenletzten Ethnikos Achnas ist APOEL in der zyprischen Liga nur Achter, Trainer Giorgos Donis bot sogar seinen Rücktritt an, der Verein lehnte aber ab.

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