Selbstbewusste Dortmunder BVB mit „geilem Gefühl“ vor Königsklassen-Duell gegen Real

Dortmund (dpa) - Nach der Auslosung hatte das erneute Duell mit Real Madrid noch für lange Gesichter bei Borussia Dortmund gesorgt. Doch nach dem furiosen Start in die Bundesliga-Saison brennt der Tabellenführer plötzlich auf das neunte Spiel gegen die Königlichen in weniger als fünf Jahren.

Selbstbewusste Dortmunder: BVB mit „geilem Gefühl“ vor Königsklassen-Duell gegen Real
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Nach dem Fehlstart in der Champions League will der durch die Liga rauschende BVB-Express nun auch international Fahrt aufnehmen. „Wir gehen da mit breiter Brust rein und wollen ein Zeichen setzen“, sagte Julian Weigl vor dem Duell (20.45 Uhr) gegen das Star-Ensemble um Weltfußballer Cristiano Ronaldo und Weltmeister Toni Kroos. „Es ist immer ein geiles Gefühl gegen Real Madrid zu spielen. Und gegen die kommen wir eigentlich immer recht gut zurecht.“

Mario Götze sprach von einer „Mammutaufgabe“ gegen den Titelträger der vergangenen beiden Jahre. „Wir haben großen Respekt, wir wissen, dass Real Madrid in den letzten beiden Jahren den Titel gewonnen hat“, sagte er: „Aber es ist eine neue Saison, wir spielen zu Hause, und wir sind in einer guten Verfassung. Wir werden sehr, sehr selbstbewusst auftreten.“ Sportdirektor Michael Zorc betonte: „Du brauchst gegen Real Madrid Selbstbewusstsein. Das können wir haben nach den letzten Wochen.“

Direkt nach der Auslosung vor einem Monat hatte das noch ganz anders geklungen. „Wir sind nicht erfreut. Wir haben uns vorher mit den Vertretern von Real getroffen und gesagt, diesmal muss es nicht schon wieder sein“, hatte Zorc damals gesagt.

Doch seitdem ist viel passiert in Dortmund. Das System des neuen Trainers Peter Bosz greift erstaunlich schnell, in der Bundesliga überrollte der BVB die Gegner mit Power-Fußball. 16 Punkte und 19:1 Tore nach sechs Spielen bedeuten den besten Saisonstart der BVB-Historie und die beste Tordifferenz überhaupt in der Bundesliga-Geschichte.

Bosz will deshalb auch gegen Real seinem offensiven Spielstil treu bleiben: „Wichtig ist, wie wir es machen. Wenn wir es gut machen, ist es möglich, so zu spielen. Wenn wir es schlecht machen, wird es ganz schwer gegen Real.“

Und auch sonst gibt es viele gute Omen für die Borussia. In der Liga ist sie seit 41 Heimspielen ungeschlagen, auch in sechs Partien gegen Real im Signal Iduna Park gab es keine Niederlage. Pierre-Emerick Aubameyang, der seinem Traumverein Real unbedingt zeigen will, dass der Verzicht auf ihn ein Fehler war, hat mit acht Toren nach sechs Spielen den besten Bundesliga-Start seit 44 Jahren (Jupp Heynckes/9) hingelegt. Und sogar der Schiedsrichter dient als Glücksbringer: Der Niederländer Björn Kuipers pfiff auch das Dortmunder 4:1 im Halbfinale 2013, das die Grundlage für das deutsche Finale in Wembley gegen Bayern München war (1:2).

Dass das erste Champions-League-Spiel mit 1:3 bei Tottenham Hotspurs verloren ging, blenden die Dortmunder aus. „Wir sind nicht gut gestartet, aber wir lassen uns nicht unter Druck setzen“, versicherte Weigl. Und Zorc betonte: „Du kannst auch weiterkommen, wenn du nicht gewinnen solltest.“

Spannend wird sein, ob die BVB-Defensive dem Real-Druck standhält. Dass die Bundesliga-Bilanz mit nur einem Gegentor trügerisch ist, wissen sie alle. „Es gab Spiele, in denen wir es noch nicht gut gemacht haben und trotzdem kein Tor kassiert haben“, erklärte Bosz. Und Zorc mahnte nach dem 6:1 gegen Borussia Mönchengladbach: „Wir müssen bei eigenem Ballbesitz sehr, sehr sorgfältig sein. Die Fehler, die wir gemacht haben, hätte Real anders bestraft.“

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