Champions League Besser als Ronaldo? Tottenham feiert „Killer“ Kane

London (dpa) - Tottenham-Coach Mauricio Pochettino kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Sein Torjäger Harry Kane hatte ihn mit dem Dreierpack beim 3:0 der Londoner bei APOEL Nikosia so sehr begeistert, dass der Argentinier sich sogar zu einem Vergleich mit Superstar Cristiano Ronaldo hinreißen ließ.

Champions League: Besser als Ronaldo? Tottenham feiert „Killer“ Kane
Foto: dpa

„Cristiano ist fantastisch, einer der Besten“, sagte er nach dem zweiten Sieg seines Teams im zweiten Champions-League-Spiel. „Harry ist einer der Besten und vielleicht sogar besser, weil er jung ist.“ Doch dann wurde Pochettino wieder etwas vorsichtiger. „Aber dazu kann ich nichts sagen, weil beide fantastisch sind.“

Angesichts der derzeitigen Topform des 24-Jährigen sind Vergleiche mit dem acht Jahre älteren Ronaldo und Superlative aber durchaus erlaubt. Insgesamt elf Tore erzielte der Stürmer im September in sieben Spielen für die Spurs und die englische Nationalmannschaft, schon fünfmal war er in den beiden Champions-League-Siegen gegen Dortmund und nun auf Zypern erfolgreich.

„Er ist etwas Besonderes, ein Killer“, sagte Pochettino. „Es ist eine besondere Fähigkeit.“ Er sei froh, dass Kane sich wieder bei 100 Prozent fühle, sagte der Coach und spielte damit wohl auf die kuriose und wohl obligatorische Torflaute im Vormonat an. Fast schon traditionell bleibt Kane im August nämlich torlos. Trotzdem wurde er in den vergangenen beiden Spielzeiten mit 25 und zuletzt 29 Treffern zweimal Torschützenkönig der Premier League.

In Nikosia gelang Kane bereits der sechste Dreierpack in diesem Kalenderjahr, der neunte seiner noch jungen Profikarriere. „Auf diesen bin ich besonders stolz“, erklärte der 24-Jährige. „Es ist mein erster Hattrick in der Champions League und auch der erste perfekte Hattrick meiner Karriere“. Denn in Zypern traf er einmal mit links, einmal mit rechts und einmal per Kopf. Den Spielball nahm der Stürmer natürlich mit und präsentiere ihn später stolz auf einem Foto bei Twitter.

Der ehemalige Tottenham-Profi und -Trainer Glenn Hoddle ist überzeugt davon, dass Kane der „bedeutendste Stürmer“ der Vereinsgeschichte werden kann. Der frühere Mittelfeldspieler erzielte in den 70er und 80er Jahren in 490 Spielen für die Spurs 110 Tore und wird in der ewigen Besten-Liste wohl bald von Kane überholt werden. Mit 108 Toren steht Kane aktuell auf Platz 14. Um die Nummer eins, Club-Legende Jimmy Greaves, einzuholen, braucht er zwar noch 158 Tore. Daran, dass ihm das gelingen kann, gibt es aber keine Zweifel, sofern er gesund bleibt.

Dass er den Spurs langfristig die Treue halten will, bekräftigte Kane zuletzt im Januar. Britische Medien berichteten, Real Madrid sei an einer Verpflichtung des Engländers interessiert. Kane aber ließ das kalt. „Ich bin glücklich hier“, betonte er. „Wir haben eine großartige Zukunft vor uns.“

Tottenham und Kane - das ist offenbar eine Liebesbeziehung. „Harry Kane - er ist einer von uns“, singen die Fans regelmäßig bei den Spielen. Und nachdem er am vergangenen Sonntag zwei Tore zum 3:2-Ligasieg bei West Ham United beigesteuert hatte, erklärte sogar sein Trainer, er sei „in Kane verliebt“. Wiederholen wolle er das allerdings nicht, scherzte Pochettino jetzt. „Meine Frau ist sehr eifersüchtig. Und seine auch.“

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