CAS-Urteil für Platini bis 9. Mai - Blatter: „Fair“

Lausanne (dpa) - Spätestens in zehn Tagen soll UEFA-Präsident Michel Platini das endgültige sportliche Urteil über seine Sechs-Jahres-Sperre im Fußball erhalten.

Nach einer achtstündigen Anhörung mit Beteiligung des ebenfalls verbannten Ex-FIFA-Chefs Joseph Blatter will der Internationale Sportgerichtshof CAS bis zum 9. Mai eine Entscheidung verkünden. Platini habe auf ein Eil-Urteil verzichtet, sagte CAS-Generalsekretär Matthieu Reeb am 29.April in Lausanne. Damit dürfte der Spruch wahrscheinlich nicht mehr rechtzeitig vor dem Kongress der Europäischen Fußball-Union am 2. Mai in Budapest fallen.

„Ich habe die Wahrheit erklärt. Es gibt nichts, was ich mir vorwerfen müsste“, sagte Platini. „Ich bin noch optimistischer als zuvor.“ Der als Zeuge geladene Blatter nannte die Anhörung „fair und korrekt“, als er nach rund 90 Minuten mittags das Gebäude in Lausanne wieder verließ. „Ich hoffe, dass meine Beteiligung geholfen hat, eine Lösung für das Problem zu finden.“ Der Schweizer war wie Platini gegen die Strafe durch die FIFA-Ethikkommission vor den CAS gezogen und rechnete zuletzt mit einem Beginn seines Prozesses bis Mitte Mai.

Sollte Platini mit seinem Einspruch gegen die sechsjährige Sperre scheitern, müsste die UEFA sich vor der am 10. Juni beginnenden Europameisterschaft einen neuen Präsidenten suchen. Platini geht davon aus, bei der für ihn prestigeträchtigen Heim-EM als UEFA-Chef auf der Tribüne sitzen zu können. Ein möglicher Nachfolger war ebenfalls als Zeuge in Lausanne: Der spanische UEFA- und FIFA-Vize Angel Maria Villar wollte wie gewohnt nicht mit Reportern sprechen.

Blatter und Platini sind wegen einer dubiosen Zahlung in Höhe von zwei Millionen Franken von Blatter an Platini im Jahre 2011 für sechs Jahre gesperrt. „Ich hatte Vertrauen, dass Herr Blatter mich bezahlt“, sagte Platini auf die Frage, warum das Geld erst neun Jahre nach seiner Beratertätigkeit für den Schweizer geflossen war. „Wo ist das Problem?“

Beide können nach einer Entscheidung des CAS noch vor ein ordentliches Gericht ziehen, Blatter hatte im Falle eines negativen Votums bereits den Gang vor das Schweizer Bundesgericht angekündigt. „Der erste Weg ist das Bundesgericht. Ich würde es bis zum Schluss machen“, sagte der 80-Jährige zuletzt der Deutschen Presse-Agentur.

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