BVB und Schalke rocken die Champions League

Dortmund (dpa) - Zwölf Spiele, keine Niederlage - Fußball-Europa bestaunt die Revierclubs aus Dortmund und Gelsenkirchen. Sowohl der BVB als auch der FC Schalke gehen als Gruppensieger in das Achtelfinale der Champions League.

„Es reiht sich großartiger Abend an großartigen Abend“, kommentierte BVB-Meistertrainer Jürgen Klopp das 1:0 gegen Manchester City. Auch Horst Heldt war trotz schlechter Bundesliga-Resultate angetan von dem, was Huub Stevens und Co. in Europas Königsklasse boten. „Man kann stolz sein auf das Erreichte“, sagte der Schalke-Manager nach dem 1:1 bei Frankreichs Titelträger Montpellier HSC.

Der Respekt der Konkurrenz dürfte jetzt groß sein. Der BVB schloss die Gigantengruppe mit Real Madrid, Ajax Amsterdam und Manchester bei mehr als nur beachtlichen 14 Punkten ab. Vier Siege, zwei Unentschieden - eine Top-Bilanz. Auch die Königsblauen beendeten ihr Intermezzo nach drei Erfolgen und drei Remis als Erster: Das 1:1 reichte mit zwölf Zählern zum Gruppensieg, weil der zweitplatzierte FC Arsenal zeitgleich 1:2 bei Olympiakos Piräus verlor.

Deutschlands Meister wurde europaweit gefeiert. „Diese Mannschaft kann die Champions League gewinnen“, befand Gäste-Coach Roberto Mancini. Er schloss sich dem Urteil namhafter Kollegen wie José Mourinho (Real Madrid) und Alex Ferguson (Manchester United) an. Die gestiegene Wertschätzung für den im Vorjahr noch als zu leicht befundenen BVB geht Nationalspieler Mats Hummels zu weit: „Dass alle Leute anfangen, uns in einen Topf mit den Favoriten zu werfen, finde ich ein wenig übertrieben.“

Die Dortmunder Festspiele indes weckten bei allen Beteiligten Lust auf mehr. Mögliche Gegner wie die Gruppenzweiten AC Mailand, FC Porto und FC Arsenal machen keinem BVB-Profi mehr Angst. Potenzielle Schalke-Konkurrenten in der K.o.-Tour der besten 16, die am 20. Dezember ausgelost wird, sind Real Madrid, der AC Mailand oder der FC Porto. Klopp warnte, gewiss auch im Namen seines Schalker Kollegen Stevens, vor allzu großen Erwartungen: „Wir sind weit davon entfernt, vom Titel zu träumen. Es gibt brutal gute Teams, die man im Achtelfinale auch als Gruppensieger bekommen kann.“

Eines dürfen die Revierclubs schon jetzt bilanzieren: Die Königsklasse ist eine Goldgrube. Das Weiterkommen hilft beiden Vereinen beim Abbau von Schulden. Zum Startgeld für alle 32 teilnehmenden Vereine von jeweils 8,6 Millionen Euro addieren sich die Punktprämien. Der FC Schalke kassiert für jeweils drei Siege und Unentschieden insgesamt 4,5 Millionen Euro, beim BVB sind es nach dem abschließenden Erfolg gegen Manchester City noch 500 000 Euro mehr.

In der Dortmunder Arena passte es in das Bild vom Champions-League-Märchen, dass Julian Schieber in der 57. Minute für den Siegtreffer sorgte. Der bisher glücklose Neuzugang war für den geschonten Robert Lewandowski in die Startformation gerutscht und nutzte seine Chance. „Das ist die wundervolle Zusatzgeschichte des Abend“, kommentierte Klopp.

In Montpellier ging Schalke durch Benedikt Höwedes (56.) in Führung, ehe Keeper Timo Hildebrand nach dem Ausgleich von Emanuel Herrera (59.) in der Endphase mächtig unter Beschuss geriet. Der 32-Jährige, bei seiner Rückkehr ins Tor am Samstag gegen Mönchengladbach (1:1) nicht fehlerfrei, erwies sich diesmal als großer Rückhalt und blieb in kniffligen Eins-zu-eins-Situationen dreimal Sieger gegen die Montpelliers Angreifer. Heldt lobte: „Er hat uns das Unentschieden gerettet.“

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