Suche nach Allofs-Nachfolger: Kosicke sagt ab

Bremen (dpa) - Werder Bremens Suche nach einem Nachfolger für Klaus Allofs gestaltet sich schwieriger als gedacht. Der als Favorit für den Posten des Sport-Geschäftsführers gehandelte Trainer-Berater Marc Kosicke sagte am Donnerstag überraschend ab.

Nach dem Nein des Ex-Profis Dietmar Beiersdorfer ist es bereits die zweite Absage, die der Fußball-Bundesligist verkraften muss. Nun müssen die Hanseaten im dritten Anlauf den Nachfolger des Neu-Wolfsburgers Allofs finden.

„Es war eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens. Es hätte mich mit Stolz erfüllt, für Werder Bremen zu arbeiten. Aber die Komplexität meiner aktuellen beruflichen und privaten Situation steht einem schnellen Wechsel nach Bremen entgegen“, begründete der 41 Jahre alte Kosicke in einer Werder-Mitteilung seine Absage. Der Sportmanager betreibt in Eltville eine Beratungsagentur, die unter anderem den Dortmunder Meistertrainer Jürgen Klopp und Stuttgarts Coach Bruno Labbadia betreut.

Werder will nun die Entscheidung in der Personalie so zügig wie möglich herbeiführen. Das teilte Willi Lemke aus dem fernen Nordkorea mit. Überstürzen will der Verein aber nichts. „Wir werden mit der gebotenen Sorgfalt die vorliegenden Personalalternativen prüfen“, teilte der Vorsitzende des Aufsichtsrats mit. Lemke hatte zuvor das Ende der Verhandlungen mit dem gebürtigen Bremer Kosicke verkündet. „Wir haben die Situation mit ihm sondiert. Es hat sich aber leider gezeigt, dass eine Zusammenarbeit nicht zu realisieren war“, sagte der frühere Werder-Manager.

Trotz der ungeklärten Situation kurz vor Beginn der Winter-Transferperiode sieht Lemke die Handlungsfähigkeit des Vereins nicht gefährdet. „Das Tagesgeschäft steht durch die klare Aufgabenteilung zwischen der Geschäftsführung, Thomas Schaaf und Frank Baumann auf sicheren Beinen“, versicherte der Vorsitzende des Aufsichtsrates.

Ähnlich sieht Clubchef Klaus Filbry die Situation. Der Verein könne auch ohne einen Allofs-Nachfolger Transfers tätigen, betonte der Vorsitzende der Geschäftsführung. „An den Kauf eines Spielers ist momentan nicht gedacht“, erklärte Filbry im Fachmagazin „Kicker“.

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