Werder im Aufwind Zweiter Heimsieg unter Kohfeldt: Bremen besiegt Stuttgart

Bremen (dpa) - Die erneute Auswärtspleite war für den VfB Stuttgart nur schwer zu akzeptieren. „Das ist einfach brutal bitter“, wiederholte VfB-Sportvorstand Michael Reschke nach dem 0:1 (0:1) bei Werder Bremen immer wieder: „Hier so zu verlieren.“

Werder im Aufwind: Zweiter Heimsieg unter Kohfeldt: Bremen besiegt Stuttgart
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Was Reschke nach einem klasse Spiel der Schwaben so sehr aufregte, war die Szene, die zum entscheidenden Tor durch Max Kruse (45. Minute) führte. „Das ist ein Wahnsinn. Der fällt doch über seine eigenen Beine“, schimpfte Reschke weiter. Gemeint war Fin Bartels, der vermeintlich gefoult worden war, den fälligen Freistoß blitzschnell ausführte und Kruse bediente. „Nö“, bekannte Bartels auf die Frage, ob es ein Foul war: „Ich bin einfach aus dem Tritt gekommen.“

Seine schnelle Reaktion im Spiel auf die Szene nötigte aber auch Reschke Respekt ab: „Das ist einfach top-professionell. Daraus sollten wir lernen. Denn das hat das Spiel entschieden.“ Und deshalb bleibt der VfB auch seit über elf Jahren ohne Sieg in Bremen und wartet in dieser Bundesliga-Saison generell weiter auf den ersten Auswärtserfolg. Mit weiter 17 Punkten bleibt Stuttgart im Tabellen-Mittelfeld. „Das beunruhigt mich überhaupt nicht“, sagte Stuttgarts Kapitän Christian Gentner zur Auswärtsmisere: „Denn die Leistung stimmt. Da gibt es keine Diskrepanz zwischen den Spielen daheim und auswärts. Nur bei den Punkten gibt es die.“

Werder hingegen befindet sich nach dem zweiten Heimsieg in Serie unter dem neuen Trainer Florian Kohfeldt weiter im Aufwind. „Das war kein ganz unverdienter Sieg“, meinte Kohfeldt trotz des glücklichen Erfolgs im Duell zweier gleichwertiger Gegner. „Heute hatten wir auch Glück. Aber es war einfach überlebenswichtig für uns“, sagte Bartels.

Mit sechs Punkten aus vier Spielen unter Kohfeldt holte Werder nun mehr Punkte als in den zehn Spielen zuvor unter Vorgänger Alexander Nouri (5). Bremen bleibt zwar nach 14 Spielen Vorletzter, hat aber wieder Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze. „Es war wirklich wichtig, dass wir uns das erarbeitet haben“, sagte Sportchef Frank Baumann nach dem Duell, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte.

Beide Teams spielten aggressiv und offensiv ausgerichtet. Es entwickelte sich ein intensives Match mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Dennoch wäre die Partie kurz nach dem Wechsel früh entschieden gewesen, hätte sich der Videoschiedsrichter nicht eingeschaltet. Einen Treffer von Bartels (53.) hatte Schiedsrichter Bastian Dankert bereits gegeben. Allerdings stand Bremens Offensivspieler offenbar knapp im Abseits.

„Das ist dann unglücklich, aber gerecht“, sagte Bartels. Sportchef Baumann hingegen schimpfte: „Ich dachte, dass er nur noch bei klaren Fehlentscheidungen eingreift. Und das war keine klare Fehlentscheidung, sondern haarscharf.“

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