Trotz Olic-Debüt: HSV-Fehlstart beim 0:2 gegen Köln

Hamburg (dpa) - Die Sieger tanzten ausgelassen am Mittelkreis, die geschlagenen Gastgeber trotteten enttäuscht zu ihren Fans in die Nordkurve: Auch mit dem neuen Hoffnungsträger Ivica Olic hat der Hamburger SV einen Fehlstart in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga nicht verhindern können.

Trotz Olic-Debüt: HSV-Fehlstart beim 0:2 gegen Köln
Foto: dpa

Zwar gelang dem erst am Freitag geholten kroatischen Stürmer nach nur einer Trainingseinheit ein ordentliches Debüt, dennoch mussten sich die insgesamt zu harmlosen Hamburger dem starken Aufsteiger 1. FC Köln 0:2 (0:0) geschlagen geben.

Vor 56 053 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Hamburger Arena sorgte Marcel Risse mit seinen Toren (62./77. Minute) für den verdienten fünften Auswärtssieg der Rheinländer, die ins Tabellen-Mittelfeld vorrückten. Dagegen steckt der mit großen Hoffnungen ins neue Jahr gestartete HSV tief in der Gefahrenzone.

„Das war ein schöner Nachmittag für uns“, stellte FC-Coach Peter Stöger zufrieden fest, dessen Team nun genauso oft in der Fremde gewonnen hat wie Titel-Topfavorit Bayern München. Sein Hamburger Kollege Josef Zinnbauer lobte zwar Neuzugang Olic, attestierte seiner durch mehrere verletzte Stammspieler umgekrempelten Mannschaft aber auch viele Defizite. „Die erste Halbzeit war okay, auch die ersten fünf Minuten nach der Pause. Dann erlauben wir uns Ballverluste, die zu den Gegentoren führen. Das müssen wir abstellen“, forderte er.

Angetrieben vom lauffreudigen Rückkehrer Olic, den die HSV-Fans sofort wieder wie einen Publikumsliebling in ihren Reihen aufnahmen, überzeugten die Hausherren nur in der Anfangsphase. Olic (3.) mit einem ersten Schuss ans Außennetz und Heiko Westermann (9.), der per Kopf FC-Keeper Timo Horn zu einer Glanzparade zwang, boten sich gute Möglichkeiten. Die sehr gut eingespielt wirkenden Gäste agierten konsequent aus einer kompakten Defensive und suchten gegen die umformierte Hamburger Hintermannschaft ihre Chance in Kontern.

Aus einem dieser schnellen Gegenstöße resultierte auch die beste Gelegenheit der abwechslungsreichen ersten 45 Minuten. Nach einem Stellungsfehler von HSV-Innenverteidiger Johan Djourou tauchte Anthony Ujah (24.) plötzlich freistehend vor Jaroslav Drobny auf, doch der Tscheche im Tor reagierte glänzend und entschärfte den Schuss des Kölners. Nach dem Wiederanpfiff suchte die Kölner die Vorentscheidung. Erst prüfte der starke Slawomir Peszko Drobny (47.), dann zielte auf der Gegenseite Ashton Götz zu hoch (49.). Kurz darauf rettete ein weiteres Mal der aufmerksame Drobny gegen Peszko (52.).

Mit Zoltan Stieber für den erneut schwachen Nationalspieler Nicolai Müller versuchte Zinnbauer den stark nachlassenden HSV-Druck wieder zu erhöhen (58.). Doch es waren die ballsicheren Gäste, die in dieser Phase das Spiel dominierten - und verdient in Führung gingen. Nach einem wie so oft gut und schnell vorgetragenen Angriff tauchte Risse nach Peszkos Zuspiel frei vor Drobny auf und tunnelte den Tschechen.

In der Schlussphase brachte Zinnbauer den eigentlich noch nicht ganz fitten Torjäger Pierre-Michel Lasogga und den von einem Kreuzbandriss genesenen Maximilian Beister, um die Wende zu erzwingen. Doch das Spiel seiner vom Rückstand offensichtlich geschockten Mannschaft blieb zu leicht auszurechnen, so dass die coolen Kölner den nächsten Konter setzen konnten. Wieder wurde der schnelle Risse steil geschickt - und überwand den diesmal machtlosen Drobny ähnlich wie beim ersten Treffer mit einem platzierten Schuss in das lange Eck.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 46,2 - 53,8

Torschüsse: 10 - 15

gew. Zweikämpfe in %: 42,5 - 57,5

Fouls: 17 - 11

Ecken: 3 - 3

Quelle: optasports.com

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