Titelfavorit BVB aus dem Tritt: 1:1 gegen Mainz

Dortmund (dpa) - Borussia Dortmund ist auf dem avisierten Weg zum Titel aus dem Tritt geraten. Eine Woche nach der überraschenden Auswärtsschlappe in Hoffenheim (0:1) musste sich der bisher souveräne Tabellenführer gegen den FSV Mainz 05 mit einem 1:1 (1:0) begnügen.

Vor 80 720 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park glich der kurz zuvor eingewechselte Petar Sliskovic in der 89. Minute die frühe Führung der Dortmunder durch Mats Hummels (8.) aus. Damit könnte der Kampf um die Meisterschale noch einmal spannend werden.

Der späte Ausgleich der Mainzer sorgte für viel Diskussionsstoff, weil Neven Subotic verletzt auf dem Boden lag und die Mainzer den Ball nicht ins Aus schossen. Die beiden Trainer Thomas Tuchel und Jürgen Klopp lieferten sich nach dem Abpfiff im Sky-Fernsehstudio ein hitziges Wortgefecht. Dennoch musste auch BVB-Coach Klopp eingestehen: „Das Ergebnis geht in Ordnung. Mainz ist die ganze Zeit wahnsinnig gefährlich geblieben. Der Gegner hat einfach Qualität.“

Tuchel war über den Punkt erleichtert: „Ich bin mit dem Spiel und der Spielanlage sehr zufrieden. Wir haben nie den Faden verloren.“

Ein Start nach Maß nahm der Borussia ein wenig von dem Druck, der nach dem 0:1 in Hoffenheim entstanden war. Ausgerechnet Rekonvaleszent Hummels, der nach zweiwöchiger Zwangspause in das Team zurückgekehrt war und vor wenigen Tagen seinen Vertrag bis 2014 verlängert hatte, sorgte für die frühe Führung. Nach Freistoß von Nationalmannschaftskollege Mario Götze erzielte der Abwehrspieler aus kurzer Distanz per Kopf seinen fünften Saisontreffer.

Nur neun Minuten später bot sich die große Chance zum 2:0. Ein Foul des Mainzer Keepers Christian Wetklo an Lucas Barrios ahndete Schiedsrichter Felix Brych mit einem Elfmeter: Doch Nuri Sahin zeigte erneut Nerven und verschoss seinen dritten Elfmeter in dieser Saison.

Die Rettungstat ihres Torhüters Wetklo beim Elfmeter brachte die Mainzer, die zuvor lediglich bei einem Freistoß von André Schürrle (6.) Torgefahr angedeutet hatten, zurück ins Spiel. Mit zunehmender Dauer befreiten sie sich vom Druck und setzten selbst Akzente. Doch der nun häufigere Ballbesitz schlug sich nicht in Möglichkeiten nieder. Zum einen mangelte es im Spiel nach vorn an Präzision, zum anderen erwies sich die BVB-Deckung abermals als sattelfest.

Bis zur Pause bekamen die Zuschauer deshalb wenig Spektakuläres zu sehen. Nur bei einem Kopfball des für den verletzten Barrios eingewechselten Robert Lewandowski (43.) war der BVB einem weiteren Treffer nahe.

Auch nach Wiederanpfiff erwiesen sich die Mainzer für den Gastgeber als der erwartet unbequemer Gegner. Nur selten war die BVB-Defensive in dieser Saison so stark gefordert. Nicht zuletzt deshalb blieb das schon fast obligatorische Powerplay des Spitzenreiters vor heimischer Kulisse diesmal aus. Zwar kam er durch Jakub Blaszczykowski (52.) und Lewandowski (64.) zu den besseren Möglichkeiten, hatte aber Mühe, das Spiel zu kontrollieren.

Die Mainzer wollten sich mit der Niederlage nicht abfinden und wurden mit dem Ausgleich durch den in der 78. Minuten eingewechselten Kroaten Sliskovic belohnt. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und sind für den Aufwand belohnt worden“, sagte Christian Fuchs.

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