Krisen gehen weiter Stöger und Nouri wollen Erfolgserlebnisse erzwingen

Köln (dpa) - In einem waren sich die Fußball-Lehrer Peter Stöger und Alexander Nouri nach dem trostlosen 0:0 im Bundesliga-Krisenduell zwischen Köln und Bremen einig.

Krisen gehen weiter: Stöger und Nouri wollen Erfolgserlebnisse erzwingen
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„Irgendwann müssen wir das Erfolgserlebnis erzwingen“, kommentierte Werder-Coach Nouri das Resultat, das keinem so recht hilft. Stöger, Nouris Kollege vom 1. FC Köln, bemühte gleichfalls den Faktor Zeit, als er sagte: „Weitermachen, weitermachen - bis dieses Erfolgserlebnis dann kommt.“

Am Sonntag kam es nicht. Beide sind 2017/18 als einzige sieglos und stecken tief unten drin. Nach dem 0:0 hat Köln als Tabellenletzter nur zwei Punkte. Bremen steht als Vorletzter mit fünf Zählern ebenfalls miserabel da. Letzter FC-Erfolg: 2:0 gegen Mainz am 20. Mai. Noch länger warten die Hanseaten auf einen dreifachen Punktgewinn: Den letzten gab es am 29. April beim 2:0 gegen Hertha BSC. Der Auftritt vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften Kölner Stadion war für Nouri und seine Elf bereits der zwölfte nacheinander ohne Sieg.

Bittere Serien, aber keineswegs bitterste Erkenntnisse bei Stöger und Nouri. „Die Jungs sind total willig, total giftig“, hielt der Österreicher Stöger wohlwollend fest. Einen Rücktritt schloss der 51-Jährige zum wiederholten Mal aus: „Ich kann und werde nie von mir aus den Platz räumen.“

Seinem Kollegen Nouri gab er dann vor der Pressekonferenz einen netten Klaps auf den Hinterkopf - geteiltes Leid, das der Bremer mit einer persönlichen Vorgabe schnellstmöglich in Positives verwandeln will: „Dranbleiben, füreinander einstehen, das Herz auf den Platz bringen“ - das soll Nouri und Co. helfen, die Misere zu beenden.

Werder-Kapitän Zlatko Junuzovic ließ Skepsis erkennen. „Jedes Spiel wird schwerer“, bemerkte der Österreicher nach dem fünften Remis der aktuellen Saison. Noch indes seien genügend Möglichkeiten da, das Ganze so zu bereinigen, dass am Ende nichts Schlimmes bilanziert werden muss.

FC-Kapitän Dominic Maroh bemühte sich gleichfalls um Gelassenheit: „Wichtig ist, dass wir Ruhe bewahren.“ Immerhin habe das Team mit viel kämpferischem Willen demonstriert, dass es an sich glaubt, bemerkte Torwart Timo Horn. „Besser kann man nicht angreifen“, sagte Abwehrmann Dominique Heintz ob der vielen Möglichkeiten, von denen der Franzose Sehrou Guirassy die meisten hatte - aber alle vergab. Heintz: „Wir machen das Ding einfach nicht rein.“

Einer hätte es vielleicht tun können: Claudio Pizarro. Doch der 39 Jahre alte einstige Werder-Star, mit 191 Treffern erfolgreichster ausländischer Bundesliga-Torjäger, musste bei seinem geplanten Startelfdebüt für Köln wegen einer Verletzung kurzfristig passen. Sein Ersatz Guirassy, seit dem Sommer 2016 beim FC, hat noch immer keinen Erstligatreffer erzielt und vergab gegen Bremen Chancen über Chancen. „Er hadert mit sich selbst wahrscheinlich am meisten“, sagte Stöger über den 21-jährigen Franzosen.

Der Kölner Coach setzt jetzt ganz auf die nahe Zukunft: „Wenn wir mal in der Phase sind, wo wir die Tore machen, dann werden wir da unten rauskommen.“ Und da wäre Stöger gern dabei.

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