Hannover verliert Heimspiel: 1:2 gegen Freiburg

Hannover (dpa) - „Jede Serie geht mal zu Ende“, feixte der überragende Daniel Caligiuri nach dem ersten Sieg des SC Freiburg in Hannover. Im sechsten Anlauf gelang den Breisgauern mit dem 2:1 (1:1) der erste volle Punktgewinn in der niedersächsischen Landeshauptstadt.

In der Tabelle schob sich das Team von Trainer Christian Streich in der Fußball-Bundesliga auf Platz neun, während Hannover endgültig seine Heimstärke und drei wichtige Zähler im Kampf um die Europapokalplätze verlor. Dass er selbst bei zwei hochkarätigen Chancen an 96-Keeper Ron-Robert Zieler scheiterte, war Caligiuri egal. „Ich bin froh, dass wir den Dreier mitgenommen haben“, kommentierte der Offensivspieler, der den ersten Treffer von Jonathan Schmid (11.) stark vorbereitet hatte.

Nach Mohammed Abdellaoues (33.) zwischenzeitlichem Ausgleich per Handelfmeter erzielte ausgerechnet der ehemalige Hannoveraner Jan Rosenthal (55.) den Siegtreffer für die Gäste. „Ich bin der glücklichste Mann heute“, sagte der frühere 96-Mittelfeldspieler. Die Gastgeber halfen dabei und zeigten wieder erschreckende Abwehrschwächen. Die Defensive wirkte die gesamte Partie unsicher. Die Freiburger bekamen durch 96-Patzer immer wieder Hilfe. „Das ist sehr bitter“, kommentierte Trainer Mirko Slomka. „Es ist sehr enttäuschend, denn in der Tabelle hätte man sich absetzen können.“

Schon bei der Führung der Gäste sah die Abwehrarbeit der Niedersachsen nicht konsequent aus. Lars Stindl und Konstantin Rausch agierten zu unentschlossen, den abgefälschten Pass des starken Caligiuri schob Schmid mühelos ein. Caligiuri bereitete auch das zweite Tor vor - wenngleich unfreiwillig: Nach seinem Handspiel im Strafraum ließ sich 96-Stürmer Abdellaoue nicht beirren und setzte den fälligen Elfmeter sicher ins Netz.

Nachdem Rosenthal nach Fehler von Karim Haggui die erneute Führung erzielt hatte, reagierte Slomka, brachte zwei neue Offensivspieler. Die 96er rannten an, doch der reaktionsschnelle Freiburger Keeper Oliver Baumann parierte das, was auf sein Tor kam.

Besonders im Blickpunkt stand bei den 96-Fans Rosenthal. Der Offensivspieler, der in Hannover den Sprung in den Profi-Fußball schaffte und 80 Spiele für 96 absolvierte, stand für Sebastian Freis als zweite Spitze in der Freiburger Startelf und bedankte sich bei Trainer Streich nach Vorlage von Max Kruse mit einem Treffer - den er mit einem Ballgewinn gegen Haggui selbst eingeleitet hatte. „Ich würde lügen, wenn ich es mir nicht schon vorgestellt hätte in den letzten Tagen.“

Bereits vor der Partie hatte Trainer Mirko Slomka in der Hängepartie um seine Vertragsverlängerung einen Schritt auf den Verein zugetan. Bei NDR 2 sagte Slomka, es werde „zu einer Entscheidung kommen, die 'Pro Hannover' ausfallen wird“. Er fügte hinzu: „Dass ich pokern würde, ist mitnichten so! Wir haben uns darauf verständigt, dass wir uns jetzt auf die Spiele konzentrieren und dann im Dezember zusammen sitzen und die Dinge vereinbaren.“ Zuletzt hatte 96-Präsident Martin Kind eine Entscheidung des zögernden Slomka bis Weihnachten gefordert.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 49,7 - 50,3

Torschüsse: 15 - 21

gew. Zweikämpfe in %: 48,1 - 51,9

Fouls: 12 - 15

Ecken: 11 - 6

Quelle: optasports.com

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