Für Babbel wird es eng: 1:2 gegen Leverkusen

Sinsheim (dpa) - Für Trainer Markus Babbel wird die Lage bei der TSG 1899 Hoffenheim immer prekärer. Die Kraichgauer unterlagen Angstgegner Bayer 04 Leverkusen unglücklich mit 1:2 (0:2) und rutschten in der Fußball-Bundesliga auf den Relegationsplatz 16 ab.

„Es ist normal, dass über den Trainer diskutiert wird“, sagte der 40-Jährige. „Man denkt nach, ob ich ein guter oder ein schlechter Trainer bin. Im Moment bin ich ein schlechter Trainer, weil die Ergebnisse nicht stimmen.“ Erneut hatte es wieder nicht gereicht - trotz einer starken zweiten Halbzeit. Jeder im Stadion, der da war, habe gesehen, „dass die Mannschaft gewinnen wollte“, verteidigte sich Babbel. Manager Andreas Müller stärkte seinem Trainer - vorerst noch - den Rücken: „Nicht der Trainer braucht Punkte. Die TSG Hoffenheim braucht Punkte. Es geht um den Club.“

Die Leverkusener Lars Bender (15. Minute) und Daniel Carvajal (38.) sicherten mit ihren jeweils ersten Saisontreffern den Sieg für die cleveren Gäste vor 22 100 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena. Den Gastgebern gelang nur das Anschlusstor durch Fabian Johnson (59.) trotz großer Überlegenheit in der zweiten Halbzeit. Die Hoffenheimer konnten auch im neunten Spiel ihrer viereinhalbjährige Erstliga-Geschichte nicht gegen Leverkusen gewinnen und kassierten die achte Niederlage.

Bayer zog nach Punkten als Tabellenfünfter mit den davor liegenden Teams vom FC Schalke 04 und von Eintracht Frankfurt gleich. „Mit dem Spiel und der Leistung war ich nicht zufrieden. Wir nehmen den Auswärtssieg natürlich gern mit“, sagte Trainer Sascha Lewandowski.

Babbel gestand nach dem Spiel, dass er über einen Torwartwechsel angesichts der schlechtesten Abwehr der Liga nachgedacht habe. Doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen. Stammkeeper Tim Wiese zog sich im Abschlusstraining eine Innenbandverletzung im Knie zu. Für ihn rückte der 20 Jahre alte Koen Casteels ins Tor.

Mit einer Bilanz von nur einer Niederlage in den vergangenen neun Bundesliga-Spielen traten die Gäste selbstbewusst auf. Hoffenheim wirkte hingegen verunsichert. Die Gastgeber mühten sich, hatten mehr Ballbesitz, konnten damit aber nichts anfangen. Ganz anders zunächst Leverkusen: in der Defensive stark, kontersicher, clever. So auch bei der Führung durch Bender (15.).

Die Kraichgauer brauchten einige Minuten, um sich zu erholen, hatten dann aber ihre beste Phase mit dem Lattenschuss von Roberto Firmino (30.) als Höhepunkt. Doch der nächste Schock folgte fünf Minuten später, als Carvajal nach schöner Kombination vollstreckte.

Nach dem Wechsel setzte 1899-Trainer Babbel auf Offensive, brachte den Ex-Leverkusener Eren Derdiyok und Sven Schipplock. Die Maßnahme zeigte Wirkung. Hoffenheim wurde stärker, erspielte sich ein klares Übergewicht. Leverkusen war zu sehr auf Sicherung des Vorsprungs bedacht - und wurde bestraft, als Johnson mit einem verdeckten Schuss Bernd Leno im Bayer-Tor überwand.

Sechs Minuten später hatte Schipplock den Ausgleich auf dem Fuß, verzog aber knapp. In der 73. Minute vergab Schipplock erneut eine Chance zum Remis. Von Bayer war nicht mehr viel zu sehen, außer einem Lattentreffer von Andre Schürrle nach einem Freistoß (66.). Am Ende hatte die Werks-Elf das Glück auf ihrer Seite und wurde für ihre Passivität in Halbzeit zwei nicht bestraft.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 58,5 - 41,5

Torschüsse: 24 - 8

gew. Zweikämpfe in %: 54,8 - 45,2

Fouls: 12 - 18

Ecken: 4 - 1

Quelle: optasports.com

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