Frankfurt krönt Hinrunde mit Sieg in Wolfsburg

Wolfsburg (dpa) - Eintracht Frankfurt ist das Sensationsteam der Fußball-Bundesliga. Zum Abschluss einer fulminanten Hinserie landete der Aufsteiger den ersten Bundesligasieg überhaupt beim VfL Wolfsburg und überwintert sicher unter den besten vier Teams der Tabelle.

„Ich bin heute wirklich sehr zufrieden. Zumal ich jetzt Urlaub habe“, sagte Eintracht-Coach Armin Veh breit grinsend nach dem 2:0-Sieg. Alex Meier (12. Minute) und Takashi Inui (18.) hatten die Hessen gegen lange in Unterzahl spielende Wolfsburger zum Sieg geschossen. Josué (16.) hatte wegen groben Foulspiels Rot gesehen.

Der VfL, der lediglich am 7. April 1964 einmal ein Pflichtspiel - damals im Pokal - gegen Frankfurt daheim verloren hatte, überwintert in der Liga trotz des Aufschwungs zuletzt tief im Tabellenkeller. „Dass die Ambitionen andere sind, ist klar“, sagte Geschäftsführer Klaus Allofs. Noch ist unklar, ob der VW-Club mit Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner auch in die Rückrunde startet.

Köstner forderte vor dem DFB-Pokalspiel am Mittwoch gegen Leverkusen Klarheit in dieser Frage. „Ich habe die Mannschaft vom letzten Tabellenplatz geführt. Wenn man trotzdem nicht mit mir weiter arbeiten will, sollte man mir das ganz schnell sagen“, sagte der 60-Jährige nach dem ersten verlorenen Heimspiel seit seiner Amtsübernahme im Oktober.

Eine Woche nach dem überraschenden 3:2 bei Meister Dortmund erlebten die Gastgeber diesmal vor allem eine erste Halbzeit zum Vergessen. Torjäger Bas Dost stellte sich in der 9. Minute - schön von Vieirinha freigespielt - vor dem Frankfurter Tor allzu stümperhaft an und vertändelte die mögliche Führung. „Da müssen wir das Tor schießen, das war eine saubere Chance“, haderte Allofs.

Wesentlich entschlossener schlugen die Hessen drei Minuten später zu. Ein Freistoß von Pirmin Schwegler segelte ungestört durch den Wolfsburger Strafraum. Aus kurzer Distanz hatte Meier kein Problem, sein bereits elftes Saisontor per Kopf zu erzielen.

Wenig später ereignete sich die womöglich spielentscheidende Szene, die zur Roten Karte gegen Josué führte. Der Brasilianer übersah bei einem hohen Ball seinen Gegenspieler Olivier Occean, den er mit der Sohle voran im Unterleib traf. Nach der unglücklichen, wenn auch wohl unabsichtlichen Aktion zögerte Schiedsrichter Peter Gagelmann keine Sekunde und schickte Josué vom Platz. „Dass es ein Foul ist, darüber brauchen wir nicht zu sprechen. Aber das war nie eine Rote Karte“, ereiferte sich Allofs.

Wolfsburgs Fans pfiffen Occean danach bei jeder Ballberührung aus, da der Kanadier unmittelbar nach dem Platzverweis allzu aufreizend - und schnell genesen - über den Rasen schritt. Während sich die Niedersachsen noch lautstark bei Gagelmann beschwerten, erwies sich Frankfurt erneut eiskalt. Ein langer Ball auf Stefan Aigner entblößte die Abwehr der Gastgeber. Aigners Hereingabe drückte Inui zum 0:2 über die Linie. Danach hatten es die Niedersachsen mit zehn Mann schwer, Druck auf die sicher und solide stehenden Hessen auszuüben.

Nachdem sich das Spiel früh zugunsten der Eintracht entwickelt hatte, erlebten die 26 452 Zuschauer eine langweilige zweite Halbzeit. Beide Mannschaften erspielten sich kaum Möglichkeiten mehr. Wolfsburg hatte keine Kraft mehr für einen Sturmlauf, und Frankfurt tat nicht mehr als nötig, um den historischen Sieg zu verwalten.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 37,3 - 62,7

Torschüsse: 7 - 18

gew. Zweikämpfe in %: 46,4 - 53,6

Fouls: 23 - 15

Ecken: 3 - 7

Quelle: optasports.com

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