Di Santo trifft doppelt bei Werder-Sieg - Hertha in Not

Bremen (dpa) - Kurz nach Franco di Santos Zwei-Tore-Gala gegen Hertha BSC erklärte die Werder-Spitze ihren Topstürmer für unverkäuflich. „Es braucht keiner anzurufen“, betonte der Bremer Geschäftsführer Thomas Eichin nach dem 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen die erschreckend schwachen Berliner.

Di Santo trifft doppelt bei Werder-Sieg - Hertha in Not
Foto: dpa

Seine Saisontreffer Nummer sieben und acht (43. Minute/69.) zeigten, wie wichtig der angeblich von mehreren Vereinen umworbene Di Santo für die Norddeutschen als Lebensversicherung im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga ist. „Die beiden Tore waren schön, aber wichtig sind die drei Punkte, alles andere ist Nebensache“, sagte Di Santo ganz bescheiden.

Der Doppelpack des Argentiniers katapultierte die Bremer zum Rückrunden-Start auf Tabellenplatz zwölf und verschärften die Lage der Gäste, die nun als 15. nur noch einen Punkt Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz haben. Zunächst schlenzte Di Santo den Ball mit viel Gefühl über Hertha-Torwart Thomas Kraft, dann machte er es per Seitfallzieher noch schöner. „Das ist Stürmerqualität. Wir sind froh, dass er da ist“, sagte Eichin. „Er ist vielleicht nicht so beweglich, aber enorm effektiv“, beschrieb Trainer Viktor Skripnik die Qualität des Angreifers.

Ein Transfer des 25-Jährigen ist für die Bremer tabu. Bis 2016 läuft Di Santos Vertrag an der Weser, auch er will derzeit nicht an Abschied denken, obwohl es zuletzt immer wieder Spekulationen über lukrative Angebote gab. „Ich mache mir überhaupt keine Gedanken, wer da anrufen könnte. Werder Bremen ist einer der größten Vereine Deutschlands“, versicherte der Nationalspieler, der seinem Ziel von zehn Saisontoren schon ziemlich nah ist. „Franco macht das, wozu er hier ist. Er schießt Tore. Mehr muss er nicht tun“, lobte Kollege Philipp Bargfrede den Matchwinner.

Den Unterschied zwischen Werder und der Hertha machte an diesem Tag aber noch ein anderer Spieler deutlich: Jannik Vestergaard. Anders als die Berliner, die trotz schwacher Hinrunde weiter auf bewährtes Personal setzen, wurden die Bremer im Winter auf dem Transfermarkt aktiv. Am Sonntag zahlte sich das aus. Der aus Hoffenheim gekommene Vestergaard gab der Abwehr der Grün-Weißen neuen Halt. Auch dem 18 Jahre alte Levin Öztunali, aus Leverkusen verpflichtet, gelang in der Startelf ein ordentliches Debüt.

„Wir haben hochverdient gewonnen“, stellte Coach Skripnik zurecht fest. Im fünften Heimspiel unter seiner Regie war es bereits der vierte Sieg. Der vom Coach forcierte Verjüngungskurs scheint der richtige Weg für Werder zu sein.

Dagegen werden die Sorgen der Hertha immer größer. „Wir haben uns die Niederlage zum Teil selbst zuzuschreiben“, urteilte Trainer Jos Luhukay und beklagte Schwächen, die man eigentlich in der Winterpause ausmerzen wollte. Die Hoffnung auf die Rückkehrer Fabian Lustenberger und Sebastian Langkamp, die der Berliner Defensive wieder mehr Sicherheit geben sollten, erfüllte sich nicht.

„Das geht einfach so nicht, dass wir so in die Rückrunde starten. Wir machen zu viele einfache Fehler, haben nach vorn nicht die notwendige Durchschlagskraft“, schimpfte Hertha-Torwart Thomas Kraft. Vor dem schweren Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am Mittwoch wächst nun auch noch die Personalnot beim Hauptstadtclub, nachdem Peter Niemeyer mit leichter Gehirnerschütterung zur Pause ausgewechselt werden musste. „Es werden noch 16 harte Spiele“, meinte Jens Hegeler betrübt.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 54 - 46

Torschüsse: 19 - 3

gew. Zweikämpfe in %: 50,3 - 49,7

Fouls: 16 - 26

Ecken: 6 - 3

Quelle: optasports.com

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