Derbysieger Ingolstadt im Elfmeterglück - Augsburg klagt

Ingolstadt (dpa) - Diesmal konnte sich der FC Ingolstadt beim Schiedsrichter bedanken. Ein umstrittener Elfmeterpfiff ermöglichte dem Aufsteiger eine Woche nach der krassen Benachteiligung beim 0:2 in Dortmund den umjubelten Derbysieg in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Augsburg.

Derbysieger Ingolstadt im Elfmeterglück - Augsburg klagt
Foto: dpa

Moritz Hartmann sorgte mit einem eiskalt verwandelten Strafstoß in der 85. Minute für das 2:1 (0:1)-Siegtor. „Vor einer Woche haben wir für viel mehr nichts bekommen. Diesmal waren wir die Glücklichen“, bemerkte FCI-Coach Ralph Hasenhüttl zur ausgleichenden Gerechtigkeit.

Die Verlierer aus Augsburg klagten Schiedsrichter Michael Weiner vehement an. „Wenn ich sechs Meter weg stehe und pfeife den Elfer, da fehlen mir die Worte“, schimpfte Trainer Markus Weinzierl. Auslöser war ein Zweikampf im Strafraum zwischen FCA-Profi Jan Moravek und Ingolstadts Spielmacher Pascal Groß. Moravek traf vor allem den Ball. „Es war eine klare Fehlentscheidung, die uns um den Punkt gebracht hat. Unglaublich!“, schimpfte FCA-Manager Stefan Reuter, der erneut für den Videobeweis votierte. Torhüter Marwin Hitz sinnierte mit Blick auf den Gegner, dessen Schiri-Klagen womöglich erhört wurden: „Vielleicht müssen wir jetzt auch eine Woche rumjammern.“

Der Sieg der Ingolstädter Tor-Minimalisten war nicht unverdient. Kapitän Marvin Matip hatte zuvor per Kopf das 1:1 erzielt (59.). „Derbysieger fühlt sich gut an“, meinte Matchwinner Hartmann. In der Hinrunde hatte der Aufsteiger bereits in Augsburg mit 1:0 gewonnen.

Mit nur 14 Toren sammelte der FCI beachtliche 26 Punkte und hat nach dem 20. Spieltag beste Aussichten auf den Klassenverbleib. Zudem behauptete der Liga-Neuling in der Tabelle den Status als bayerische Nummer 2 hinter dem FC Bayern. Der FCA (21 Punkte) war durch einen sehenswerten Distanztreffer von Abwehrspieler Konstantinos Stafylidis (14.) in Führung gegangen. Der Europa-League-Teilnehmer erlitt nach zuvor sieben ungeschlagenen Partien einen Rückschlag. „Unsere Superserie wurde mit dem Elfmeterpfiff kaputtgemacht“, beklagte Weinzierl.

Die 15 356 Zuschauer im Ingolstädter Sportpark sahen ein hart geführtes Kampfspiel. Zunächst lief es pro Augsburg: Nach einer abgewehrten Flanke nahm Stafylidis aus rund 20 Metern halblinker Position Maß. Der Ball schlug unhaltbar rechts oben im Netz ein. „Ein traumhaftes Tor“, urteilte Augsburgs Geschäftsführer Reuter.

Die Führung ermöglichte es dem FCA, aus einer kompakten Abwehr zu agieren. Dominik Kohr erledigte den Job als Abräumer im defensiven Mittelfeld für den gesperrten und zudem für längere Zeit verletzten Routinier Daniel Baier abgeklärt und ordentlich. Die Gastgeber waren meist nach Standardsituationen gefährlich. Roger verfehlte das Tor nach einem Freistoß von Groß knapp (22.). Matip hatte Pech, dass sein platzierter Schuss im Anschluss an eine Ecke von Stafylidis auf der Torlinie geklärt werden konnte (38.).

Nach der Pause legte Ingolstadt zu. „Jeder ist an die Schmerzgrenze gegangen“, lobte Hartmann. Nach einer weiteren Ecke von Groß landete der Ball über eine Kopfballstafette von Roger zu Matip im Tor. Die Gastgeber setzten entscheidend nach: Dario Lezcano schoss über das Tor (68.), Hartmann knapp vorbei (73.). Zuvor war der Angreifer im Strafraum bei einem Zweikampf mit Ragnar Klavan zu Fall gekommen (73.). Da pfiff Weiner nicht, beim Zweikampf zwischen Moravek und Groß schon. Hartmann traf nach einem Schritt Anlauf. Ingolstadt jubelte - der FC Augsburg fühlte sich um einen Punkt betrogen.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 43,7 - 56,3

Torschüsse: 24 - 7

gew. Zweikämpfe in %: 52,8 - 47,2

Fouls: 17 - 22

Ecken: 8 - 3

Quelle: optasports.com

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