Nullnummer im Revierderby BVB-Herbstdepression hält auch gegen Schalke an

Dortmund (dpa) - Wenig Tempo, kaum Chancen, keine Tore - im 171. Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 blieben viele Wünsche offen. Das erst in der zweiten Halbzeit besser anzuschauende 0:0 der beiden Erzrivalen am Samstag half keinem Club wirklich weiter.

Nullnummer im Revierderby: BVB-Herbstdepression hält auch gegen Schalke an
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Beim BVB hielt die Herbstdepression mit nunmehr vier sieglosen Spielen in Serie an. Damit wuchs der Abstand zu Spitzenreiter FC Bayern auf bereits auf acht Punkte an. „Es fühlt sich nicht gut an“, gestand Weltmeister Mario Götze ein. „Wir sind nicht konsequent aufs Tor gegangen, wir haben die Lücken nicht gefunden. Wir haben zu Hause gespielt, wir hätten mehr investieren müssen“, sagte Götze im TV-Sender Sky.

BVB-Coach Thomas Tuchel hatte zwei verschiedene Halbzeiten gesehen: „In der ersten Halbzeit haben wir viele einfache Fehler gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir es aus meiner Sicht sehr gut gemacht“, sagte er. „Klar zehrt das ein bisschen“, meinte er zur BVB-Serie ohne Erfolg.

Die Schalker stellten immerhin erneut unter Beweis, sich nach einem Saisonfehlstart stabilisiert zu haben: Es war ihr siebtes Pflichtspiel nacheinander ohne Niederlage. „Jetzt sind wir richtig gut im Rennen. Wir geben Gas und belohnen uns für den Aufwand, den wir betreiben“, stellte Kapitän Benedikt Höwedes fest. „Das Ergebnis war wichtig - dass wir die Serie verteidigen“, betonte Trainer Markus Weinzierl. Er empfand das Remis als gerecht und war zufrieden mit dem Punkt. Mit acht Zählern belegen die mit fünf Niederlagen gestarteten Gelsenkirchener nun den zwölften Tabellenplatz.

Zum wiederholten Mal baute Tuchel sein Team stark um. Im Vergleich zum Pokalspiel gegen Union Berlin änderte er die Startelf auf sechs Positionen. Die Freude über das Comeback von Pierre-Emerick Aubameyang wurde durch den Ausfall von Gonzalo Castro wegen muskulärer Probleme geschmälert. Bei Schalke fehlte „BVB-Schreck“ Klaas-Jan Huntelaar wegen einer Außenbandverletzung. Für ihn stürmte vor 80 179 Zuschauern Franco Di Santo.

Wie erwartet entwickelte sich ein umkämpftes Derby auf Augenhöhe. Von einer rassigen Partie konnte aber lange keine Rede sein. Bis auf eine Torchance von Di Santo (14.), bei der die BVB-Deckung in höchster Not klären konnte, gab es zunächst kaum Torraumszenen.

Mehr noch als die Schalker enttäuschten die Dortmunder im Spiel nach vorn. Ohne Taktgeber Castro mangelte es an Kreativität. Weder Mario Götze noch Shinji Kagawa setzten die schnellen Angreifer wie Ousmane Dembélé oder Aubameyang gekonnt in Szene. So hatte die Schalker Deckung wenig Mühe, die behäbigen Angriffsbemühungen des BVB zu unterbinden. Torhüter Ralf Fährmann bekam in der ersten Halbzeit keinen einzigen Schuss zu halten. Auf der anderen Seite blieb auch Roman Bürki nahezu ohne Beschäftigung.

Erst nach Wiederanpfiff nahm die Partie Fahrt auf. Nach einem Konter der Schalker konnte sich BVB-Keeper Bürki bei einem Schuss von Sead Kolasinac (49.) erstmals auszeichnen. Drei Minuten später traf Dembélé aus kurzer Zeit die Latte des Schalke-Tores.

Diese Szenen hatte für beide Teams Signalwirkung. Der Unterhaltungswert der Partie stieg merklich an. Nach und nach erspielte sich der BVB leichte Feldvorteile und mehr Torchancen. Doch Götze (73.) scheiterte bei der wohl größten Möglichkeit an Fährmann. Wenig später klärte Schalkes Kolasinac in höchster Not vor der Linie.

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