Bayerns Auswärtsserie reißt im Derby - 1:1 in Nürnberg

Nürnberg (dpa) - Nürnberg feierte den Heimpunkt wie einen Dreier, der FC Bayern musste nach einem unterkühlten Auftritt das Ende seiner Auswärts-Siegesserie hinnehmen. Trainer Jupp Heynckes blieb gelassen - ganz anders Bastian Schweinsteiger, der die harte Gangart der Franken beklagte.

„Das ist kein Beinbruch. Wir können mit dem Unentschieden leben“, sagte der Trainer des Bundesliga-Spitzenreiters FC Bayern München nach dem 1:1 (1:0) im 185. fränkisch-bayerischen Fußball-Derby beim Nachbarn 1. FC Nürnberg. „Man kann einfach nicht alle Spiele gewinnen.“ Immerhin musste der Tabellenführer mit dem unerwarteten Remis die ersten Punktverluste sowie das erste Gegentor der laufenden Bundesligasaison auf fremdem Platz hinnehmen.

Nürnberg durfte sich dagegen eine Woche vor dem brisanten Derby gegen Fürth dank einer kämpferischen Leistung über einen Bonuspunkt freuen. „Das war heute ein verdienter Punkt, und der hilft uns natürlich enorm weiter“, sagte „Club“-Coach Dieter Hecking mit Blick auf den willkommenen Zähler im Tabellenkeller.

„Nürnberg kann ja nicht anders“, beklagte Schweinsteiger nachher den bissigen Auftritt der Franken. „Es war nicht einfach, wenn man immer wieder einen Tritt bekommt. Das hat keinen Spaß gemacht.“ Hecking verbuchte Schweinsteigers Groll als Kompliment: „Da haben wir wohl vieles richtig gemacht.“

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt blieben die Bayern ihren zahlreich mitgereisten Fans unter den 50 000 Zuschauern vieles schuldig. Das mit einigen Reservisten angetretene Team von Trainer Heynckes zeigte sich keineswegs in Topform. Dabei hatte es zu Beginn noch gut ausgesehen, als Mario Mandzukic (3. Spielminute) die Gäste früh in Führung brachte - doch Nürnbergs Markus Feulner (46.) gelang der verdiente Ausgleich.

Heynckes hatte vor der Partie aus der Not fast schon eine Tugend gemacht und neben den verletzten Franck Ribéry und Arjen Robben freiwillig auch auf seinen Kapitän Philipp Lahm verzichtet. Dagegen liefen Schweinsteiger und Toni Kroos von Beginn an auf - und Kroos fügte sich gleich bestens ein. Nach einem Stellungsfehler von Nürnbergs Javier Pinola hatte der Kreativmann freie Bahn, flankte nach innen, wo Mandzukic zu seinem neunten Saisontreffer einnetzte.

Dieser Angriff blieb allerdings für lange Zeit die beste Münchner Aktion, ehe Rafinha (35.) und Xherdan Shaqiri (40.) sowie Kroos (45.) noch drei weitere Chancen vergaben. Der erstmals nach seiner dreiwöchigen Zwangspause wieder aufgebotene FCN-Keeper Raphael Schäfer verhinderte mit starken Paraden Schlimmeres.

Vorne fehlten dem FCN 45 Minuten lang die Mittel, um die Bayern in Bredouille zu bringen: Viel zu viele vermeidbare Fehler leisteten sich die Gastgeber und kamen kaum mal gefährlich vor das Tor von Manuel Neuer. Die lange beste Gelegenheit für die Nürnberger vergab Timo Gebhart (20.), der einen Distanzschuss über das Tor setzte. Den Münchnern reichte ein solider Auftritt für die Führung zur Pause.

Das wollten die Franken nicht auf sich sitzen lassen - und kamen bissig aus der Kabine. Mit einem Distanzschuss, bei dem Neuer alles andere als gut aussah, traf Feulner zum 1:1. Kurz darauf hätte der FCN sogar in Führung gehen können, als gegen eine zunehmend indisponierte Bayern-Defensive Gebhart erst über den Ball trat und Sebastian Polters Schuss anschließend hängen blieb (48.).

Angetrieben von ihren Fans hielten die Nürnberger in einer gegen Ende immer hitziger werdenden Partie immer besser mit und verteidigten nach der Gelb-Roten Karte gegen Gebhart (76.) auch in Unterzahl den einen Zähler. Zwar brachte Heynckes nach dem Ausgleich in Lahm, Javier Martínez und Claudio Pizarro noch drei frische Kräfte - doch selbst mit ihnen spielte sich der Rekordmeister in der gesamten zweiten Halbzeit keine einzige gute Gelegenheit heraus.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 32,8 - 67,2

Torschüsse: 7 - 7

gew. Zweikämpfe in %: 58,5 - 41,5

Fouls: 13 - 25

Ecken: 7 - 8

Quelle: optasports.com

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