Nächste Werder-Pleite Augsburg bringt Bremens Nouri in Bedrängnis

Bremen (dpa) - Die Bremer Fans riefen nach der desolaten Leistung ihrer Mannschaft „Nouri raus!“, Manager Frank Baumann vermied ein klares Bekenntnis zum Trainer. Werder-Coach Alexander Nouri ist nach der höchsten Saisonniederlage des Bundesligisten angezählt.

„Ich kann und möchte dort keine Jobgarantie zum jetzigen Zeitpunkt geben so kurz nach dem Spiel“, sagte Baumann an seinem 42. Geburtstag nach dem 0:3 (0:2) gegen den FC Augsburg. „Ich hatte in vielen Situationen das Gefühl, dass wir ein Freundschaftsspiel bestreiten.“ Es werde jetzt interne Beratungen geben, kündigte der Manager an.

Der angezählte Nouri solle trotzdem am Montag das Training leiten, sagte Baumann. Eine weitere Zusammenarbeit sei nicht ausgeschlossen. Die Leistung des Teams kritisierte der Werder-Manager scharf: „Ich habe kein Verständnis für das Auftreten der Mannschaft“, sagte er.

Bremen ist nach zehn Bundesliga-Spieltagen noch sieglos und weist eine verheerende Bilanz auf. Der viermalige Meister ist Vorletzter der Tabelle, hat saisonübergreifend dreizehn Partien in Serie nicht gewonnen und in dieser Spielzeit erst drei Tore erzielt. Das ist ein negativer Ligarekord. Der bislang letzte Bundesligasieg der Hanseaten gelang am 29. April - genau vor einem halben Jahr.

Der angezählte Trainer beschönigte nichts. „Wir müssen uns bei jedem einzelnen Fan für unser Leistung entschuldigen“, sagte Nouri nach dem erneuten Rückschlag und der Verschärfung der Krise. Bremer Fans hatten im Weser-Stadion die Mannschaft in der Schlussphase des Spiels verhöhnt und zwischenzeitlich die Trennung von Nouri gefordert.

Er könne die Enttäuschung und die Reaktionen verstehen, versicherte der Trainer mit gefasster Miene. „Wir sind mit der Situation nicht zufrieden, das ist völlig klar.“ Von einem Rücktritt sprach der 38 Jahre alte Coach nach der höchsten Saisonniederlage nicht. „Entscheidend ist jetzt, dass wir gemeinsam zusammenstehen“, sagte er.

Zuvor hatte Werder vor 40 5000 Zuschauern gegen die Gäste aus Bayern ein schwache Leistung gezeigt. Und das, obwohl das Team unter der Woche im DFB-Pokal gegen 1899 Hoffenheim endlich mal wieder gewonnen hatte und der zuvor verletzte Stürmer Max Kruse in die Startelf zurück gekehrt war.

Ein Doppelschlag durch Michael Gregoritsch (40. Minute) und Alfred Finnbogason (45.+2/Foulelfmeter) brachte den FCA in Führung. In der zweiten Hälfte traf erneut Gregoritsch (61.) und zerstörte damit alle Bremer Hoffnungen.

„Es ist niederschmetternd. Wir sind in einer Situation, die ganz, ganz schwierig ist“, sagte Kapitän Zlatko Junuzovic. „Es ist seit Wochen immer wieder das gleiche. Es ist schwer zu erklären. Das ist nicht das, wie wir auftreten wollen.“

Augsburg dagegen gewann nach zuletzt vier sieglosen Partien wieder und ist mit fünfzehn Punkten Neunter der Liga. „Dann ist es relativ einfach zu spielen. Man merkt, Bremen gibt sich dann auf“, sagte Doppeltorschütze Gregoritsch mit Blick auf seinen zweiten Treffer. Einige Augsburg-Fans verpassten den Erfolg in Bremen jedoch, da nach dem Unwetter zuvor zahlreiche Züge ausgefallen waren.

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