4:0-Kantersieg und Bart ab: „Club“-Coach Verbeek jubelt

Nürnberg (dpa) - Gertjan Verbeeks Bart kam sofort ab. Nur Minuten nach dem umjubelten ersten Saisonsieg des 1. FC Nürnberg präsentierte sich der Trainer frisch rasiert bei der Pressekonferenz.

4:0-Kantersieg und Bart ab: „Club“-Coach Verbeek jubelt
Foto: dpa

„Ich bin froh über das Ergebnis - und froh darüber, dass mein Bart endlich ab ist“, bekannte der Niederländer nach dem 4:0 (2:0)-Kantersieg seiner Franken gegen 1899 Hoffenheim. Einen Monat lang hatte Verbeek seinen Bart wachsen lassen und geschworen, erst nach einem Sieg zum Rasierer zu greifen. Sein Team erlöste ihn nun schon zum Rückrundenauftakt.

Timothy Chandler (24. Minute), Josip Drmic (41./70.) und Daniel Ginczek (48.) sorgten für eine kleine Party im Stadion und große Genugtuung bei Verbeek, der es nach seinem Kaltstart im Herbst in bisher acht Spielen nur auf fünf Zähler in der Fußball-Bundesliga gebracht hatte. „Nach dem dritten Tor habe ich mir gedacht: Na, das kann ja wohl nicht mehr schiefgehen“, kommentierte Verbeek.

Anders als so oft in der Hinrunde stimmte endlich einmal die Chancenauswertung bei den engagierten Franken. 36 079 Zuschauer sahen eine Mannschaft, die nicht nur rackerte und sich in den Zweikämpfen aufrieb, sondern diesmal auch durch eine neugewonnene Abschlussstärke überzeugte. Das Millionen-Ensemble aus Hoffenheim dagegen enttäuschte seine wenigen Anhänger und muss sich erst mal nach unten orientieren.

„Ich hatte meine Mannschaft eindringlich davor gewarnt, die guten Leistungen aus der Vorbereitung überzubewerten. Anscheinend sind da einige Signale falsch interpretiert worden von den Spielern“, grantelte Hoffenheims Trainer Markus Gisdol. „Bundesliga ist immer was anderes, da kommen Emotionen, Anspannung und Publikum dazu.“

Beide Vereine hatten in der Winterpause all ihre Testspiele gewonnen - mit allzu großer Selbstsicherheit präsentierte sich aber zunächst keines der Teams. Bei eisigen Temperaturen um null Grad entwickelte sich zunächst eine Partie mit vielen Fehlpässen und nur wenigen gelungenen Kombinationen. Die Gastgeber, immer wieder angestachelt vom an der Seitenlinie auf- und abwandernden Verbeek, erwischten den etwas besseren Start und hätten gleich zu Beginn durch Ginczek (1.) oder Hiroshi Kiyotake (4./6.) in Führung gehen können.

Auf der Gegenseite schloss Sebastian Rudy eine hervorragende Kontermöglichkeit zu inkonsequent ab, so dass FCN-Torwart Raphael Schäfer den Ball noch entschärfen konnte. Überhaupt reduzierten sich die von Hauptgeldgeber und Milliardär Dietmar Hopp mitfinanzierten Gäste in der ersten Halbzeit auffällig oft auf schnelle Gegenstöße. Eigentlich kein schlechtes Rezept gegen eine wie in der Hinrunde auch weiterhin anfällige Nürnberger Hintermannschaft. Allerdings verschluderte allen voran Roberto Firmino - mit blond gefärbten Haaren und giftgrünen Fußballschuhen - immer wieder aussichtsreiche Möglichkeiten mit unpräzisen Zuspielen.

Beim FCN dagegen stimmte die Ausbeute diesmal. Noch vor der Pause sorgte der Schweizer Drmic nach einem groben Patzer von 1899-Profi Niklas Süle für die Vorentscheidung. Kurz nach Wiederanpfiff lief Ginczek Süle dann davon und ließ auch Koen Casteels im Hoffenheimer Tor keine Chance. Der belgische Keeper hatte den Vorzug vor Jens Grahl erhalten, blieb aber glücklos. Jubeln durften diesmal nur die Nürnberger - erst recht nach dem sehenswerten 4:0 durch Drmic, der per Volleyabnahme den letztlich etwas zu hohen Sieg perfekt machte.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 47,7 - 52,3

Torschüsse: 16 - 12

gew. Zweikämpfe in %: 55,4 - 44,6

Fouls: 19 - 25

Ecken: 3 - 3

Quelle: optasports.com

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