Aufsteiger weiter stark 3:1-Sieg in Richtung Champions League: Leipzig schlägt Köln

Leipzig (dpa) - Von einer womöglich Champions-League-reifen ersten Halbzeit wollte RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl nicht reden. „Das war eine gute Leistung, eine sehr gute Leistung. Das war der Fußball, den wir gerne spielen wollen“, entgegnete er nach dem 3:1 (2:0)-Sieg gegen den 1. FC Köln.

Aufsteiger weiter stark: 3:1-Sieg in Richtung Champions League: Leipzig schlägt Köln
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Mit dem zweiten Sieg nacheinander und dem achten in den vergangenen neun Heimspielen festigte Aufsteiger RB aber seinen zweiten Platz in der Tabelle der Fußball-Bundesliga: Acht Punkte Vorsprung sind es weiter auf Rang drei: „Lasst uns einfach unsere Spiele weiter so absolvieren, dann sehen wir mal, was im Mai dabei rum kommt.“

Wenn sie weiter so spielen, dürfte es mindestens beim zweiten Platz hinter den Bayern - fünf Punkte weiter vor - bleiben. Vor allem in den ersten 45 Minuten brillierte Hasenhüttls Mannschaft gegen zunächst chancenlose Kölner. Nach der frühen Führung durch Emil Forsberg (5. Minute) traf Kölns Dominic Maroh ins eigene Tor (34.). „Wir haben es geschafft, den Gegner zu stressen, bis er sich das Ding selbst reindrückt“, kommentierte Hasenhüttl.

Nach dem Seitenwechsel und einer stärkeren Phase der Kölner mit dem Anschlusstreffer durch Yuya Osako (53.) sorgte der deutsche Bundesliga-Top-Torjäger Timo Werner (66.) mit seinem 13. Saisontreffer für die Entscheidung vor 39 335 Zuschauern. „Der Sieg war logischerweise verdient aufgrund dessen, wie wir in den ersten 45 Minuten gespielt haben“, sagte Gäste-Coach Peter Stöger. Die Kölner drohen den Kontakt zu den internationalen Rängen leicht zu verlieren.

Als wollten die RB-Profis auf dem Platz beweisen, wie wenig sie die Schlagzeilen um ein angeblich mögliches Champions-League-Verbot interessiert hatten, legten sie los. Und die Kölner halfen mit. Ein verunglückter Befreiungsschlag von Torwart Thomas Kessler landete auf dem Kopf von Werner, der direkt dem besten Vorbereiter der Liga auflegte: Forsberg machte den Rollentausch perfekt und traf zum 1:0. „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen. Waren sehr griffig im Spiel gegen den Ball“, lobte Abwehrchef und Kapitän Willi Orban.

Den wegen der Proteste gegen das Sponsorenmodell von RB Leipzig nicht in voller Stärke angereisten Kölner Fans verging früh die Karnevals-Laune. Es sollte noch schlimmer kommen gegen eine Leipziger Mannschaft, die zur Top-Form der überragenden Hinrunde aufläuft. Allein die Chancenverwertung ließ angesichts von fünf, sechs großen Gelegenheiten zu wünschen übrig.

Köln konnte erstmal nichts dagegen setzen. Torjäger Anthony Modeste, schon 17-mal in dieser Saison erfolgreich, war abgemeldet. Und als Modeste nach dem Wiederanpfiff zweimal in Torposition war, kam er zunächst mit dem Kopf nicht an eine Hereingabe, beim nächsten Mal versprang ihm der Ball. Doch zeigte das: Köln versuchte intensiver, den Anschlusstreffer zu machen.

Osako war er dann vergönnt. Köln drängte weiter, Hasenhüttl reagierte, nahm Forsberg raus und brachte den defensiveren Rani Khedira und stellte auf Fünfer-Abwehrkette um.

Ein anderer sorgte aber für die Entscheidung und eine weitere Empfehlung Richtung Nationalmannschaft mit seinem Treffer aus spitzem Winkel. „Er ist ein ganz, ganz wichtiger Spieler in unserem System, weil er wie kaum ein anderer perfekt in unser temporeiches, schnelles Umschaltspiel passt“, lobte Hasenhüttl seinen Schützling Werner.

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