0:1 gegen Hertha: HSV-Coach Zinnbauer muss um Job bangen

Hamburg (dpa) - Nach einer bitteren Heimniederlage gegen den Abstiegskonkurrenten Hertha BSC muss Josef Zinnbauer um seinen Job als Trainer beim Hamburger SV bangen.

0:1 gegen Hertha: HSV-Coach Zinnbauer muss um Job bangen
Foto: dpa

Die Hanseaten verloren am Freitagabend zum Auftakt des 26. Spieltags mit 0:1 (0:0) gegen die Berliner und hängen als 15. weiter im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga fest. Vor 53 640 Zuschauer erzielte Sebastian Langkamp in der 84. Minute per Kopfball das Siegtor für die Elf von Pal Dardai, die sich im Überlebenskampf Luft verschaffte. Neben den Punkten verlor der HSV auch Abwehrspieler Cleber, der wegen einer Gelb-Roten Karte beim nächsten Spiel in Leverkusen zuschauen muss.

„Das ist ein herber Rückschlag, das müssen wir erstmal verdauen. Das Resultat bedeutet, dass wir unten dick drin sind und auch erstmal drinbleiben“, sagte HSV-Sportdirektor Peter Knäbel, der im TV-Sender Sky nicht auf die Frage eingehen mochte, ob Zinnbauer im nächsten Spiel noch auf der HSV-Bank sitzt. „Es ist abhängig von den Analysen, die wir in dieser Woche machen.“ Zinnbauer sagte: „Wir haben einfach nicht das Glück des Tüchtigen und machen im Moment das Tor nicht.“

Hertha-Coach Pal Dardai durfte befreit aufatmen. „Hier waren genug Möglichkeiten für uns. Meine Spieler sind willig, sie sind bissig“, sagte der Ungar. Entscheidend sei jetzt, dass das nächste Heimspiel gegen Paderborn gewonnen wird.

Auch ohne den Ex-Herthaner Pierre-Michel Lasogga, der zunächst auf der Bank Platz nahm, startete der HSV elanvoll in die von vielen als Abstiegs-Endspiel bezeichnete Partie. In der 6. Minute reagierte Berlins Schlussmann Thomas Kraft bei einem abgefälschten Schuss von Zoltan Stieber glänzend, den folgenden Eckball köpfte der Brasilianer Cleber freistehend über den Kasten. Die nächste Chance bot sich Rafael van der Vaart, den Coach Josef Zinnbauer erstmals seit dem 0:8-Debakel im Februar in München in die Startelf berufen hatte. Der Volleyschuss des Niederländers flog knapp am Pfosten vorbei (15.).

Die von der Hamburger Anfangsoffensive beeindruckten Berliner spielten abwartend und lauerten auf Konter. Allerdings konnten sich weder Salomon Kalou noch der beim 3:0 im Hinspiel zweimal erfolgreiche Änis Ben-Hatira entscheidend in Szene setzen. Erst kurz vor der Pause sorgten die Gäste erstmals für Gefahr vor dem HSV-Tor, als ein Schuss von Ben-Hatira abgeblockt wurde. So verbrachte Rene Adler einen weitgehend ruhigen Abend im Hamburger Tor. Der Ex-Nationalkeeper kam für den gesperrten Jaroslav Drobny in die Mannschaft und stand erstmals seit August wieder in der Startelf.

Auch nach Wiederbeginn warteten die Fans in der zerfahrenen Begegnung vergebens auf spielerische Glanzpunkte. Die Hamburger zeigten viel Engagement und wussten kämpferisch zu überzeugen. Allerdings gelangen den Hausherren nur selten Kombinationen über mehr als drei Stationen. Auf der anderen Seite ergriffen die Berliner selten die Initiative und schienen mit einem Punktgewinn zufrieden zu sein.

Mit Lasogga für Ivo Ilicevic versuchte Zinnbauer nach gut einer Stunde das immer mehr erlahmende Angriffsspiel seiner Mannschaft wieder zu beleben. Doch an diesem Abend nahmen die Hamburger nicht einmal die Geschenke an: Nach einem Fehler von John Anthony Brooks zögerte Ivica Olic zu lange mit dem Abschluss (69.). Auf der Gegenseite reagierte Adler bei einem Schuss von Genki Haraguchi gut (74.), doch gegen den platzierten Kopfball von Langkamp war auch er machtlos.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 61,5 - 38,5

Torschüsse: 13 - 9

gew. Zweikämpfe in %: 45,1 - 54,9

Fouls: 21 - 21

Ecken: 4 - 6

Quelle: optasports.com

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