Schürrle lacht wieder: „Fühle mich pudelwohl“

Trier (dpa) - Im schwarzen-gelben Trikot gewinnt André Schürrle das Lachen zurück, trotz blauer Flecken und einem Cut am Kinn. „Ich fühle mich pudelwohl“, sagte der Fußball-Weltmeister nach seinem ersten Pflichtspiel für Borussia Dortmund, in dem er das Tor (45.

Minute) zum 3:0-Endstand erzielte.

Der Bundesligaclub schlug in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals den Regionalligisten Eintracht Trier souverän, und Schürrle will nun angreifen.

„Ich habe meine Freiheiten. Wie wir kombinieren, kommt mir entgegen“, betonte der gebürtige Ludwigshafener, der nach den Stationen FSV Mainz 05, Bayer Leverkusen, FC Chelsea sowie VfL Wolfsburg im Ruhrgebiet seiner stockenden Karriere Schwung geben will.

Wer könnte dafür als Helfer besser geeignet sein als Thomas Tuchel? Dortmunds Trainer ist der Entdecker des schnellen Stürmers. Gemeinsam wurden sie 2009 mit Mainz A-Jugend-Meister. Mit Tuchel ging es nahtlos in die Bundesliga. Dort spielte Schürrle so gut, dass er in die Nationalelf berufen wurde. 2011 trennten sich die Wege - jetzt ist das Duo wieder vereint.

„Er ist wirklich glücklich. Er hat ein Strahlen und Lächeln jeden Tag“, sagte der BVB-Coach. Es gebe nicht viele Offensivspieler, die sich auch über die Defensive definieren und ein sehr kleines Ego haben. „Deshalb wollten wir ihn unbedingt verpflichten“, versicherte Tuchel. Und: „Tore sind der beste Beschleuniger für seine Leistung.“

Schon vor seinem Tor hatte Schürrle ein gutes Spiel gemacht, wirkte beweglich und war auch an den Angriffen vor den ersten beiden Toren des BVB beteiligt. Zweimal traf Shinji Kagawa (8./33. Minute). Vor dem 1:0 flankte Schürrle von links präzise in den Strafraum - wie im WM-Finale 2014 als er das Siegtor von Mario Götze vorbereitet hatte.

Nicht nur wegen seiner Leistung wird Schürrle sein erstes BVB-Pflichtspiel in Erinnerung behalten: Erst räumte der Trierer Florian Riedel den Weltmeister rüde ab, dann hinterließ Eintracht-Torhüter Chris Keilmann bei einem Zusammenstoß schmerzhafte Andenken an Oberschenkel und Kinn. Sowas habe er noch nicht erlebt, berichtete Schürrle. „Wenigstens haben wir gewonnen“, sagte der Weltmeister, dem nach der Kollision schwindelig geworden war und für Adrian Ramos ausgewechselt wurde.

Sein Einsatz beim Bundesligastart am Samstag gegen seinen und Tuchels Ex-Club Mainz scheint aber nicht in Gefahr. Der BVB-Coach war zufrieden mit seinem runderneuerten Kader, in dem neben Schürrle weitere Hochkaräter der Konkurrenz einheizen wollen. „Wir hätten durchaus ein paar Tore mehr machen können, sollen, müssen“, betonte Tuchel. Dominanter Ballbesitz sehe bisweilen langweilig aus, sei aber auch eine große Qualität. Die wird Dortmund brauchen, auch wenn die Mainzer am Wochenende im Pokal in Unterhaching nicht überzeugten.

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