Sammer: HSV-Aufsichtsrat verpatzte Wechsel

Berlin (dpa) - Matthias Sammer hat dem neuen HSV-Aufsichtsratschef Ernst Otto Rieckhoff eine Mitschuld für seinen geplatzten Wechsel zum Hamburger Fußball-Bundesligisten gegeben.

Der Spitzenfunktionär habe „durch seine Äußerungen einen öffentlichen Druck in die Gespräche gebracht. Es entstand der Eindruck, alles sei bereits beschlossene Sache. Dem war aber nicht so“, sagte der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) der „Bild am Sonntag“. Sammer hatte das Sportchef-Angebot des Hamburger SV zuvor überraschend abgelehnt und will weiter beim DFB bleiben. Der Europameister von 1996 nannte auch familiäre Gründe für seine Entscheidung.

Mit dem HSV sei bereits vieles besprochen gewesen, er habe aber noch das Wochenende für Gespräche mit seiner Familie gebraucht, erklärte Sammer. Doch DFB-Präsident Theo Zwanziger habe wegen der Brisanz des Themas auf einer sofortigen Entscheidung bestanden. „Deshalb habe ich mich klar zum DFB bekannt“, sagte Sammer.

Irritiert zeigte sich der Umworbene über das öffentliche Vorpreschen des HSV-Aufsichtsrates Rieckhoff. Dieser hatte öffentlich eine Entscheidung innerhalb weniger Tage angekündigt. „Diese Äußerungen haben die geplanten zeitlichen Abläufe unmöglich gemacht und letztlich dazu geführt, dass eine schnelle Entscheidung getroffen werden musste“, sagte Sammer der „Welt am Sonntag“.

Sammer versicherte, bei den Verhandlungen immer mit offenen Karten gespielt zu haben. „Deshalb geht es mir mit der Entscheidung gut“, beteuerte er in der „BamS“. An einen Abschied vom DFB denke er nun nicht mehr. „Es zählt nur der DFB und meine inhaltliche Arbeit, nichts anderes.“

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