René Adler zu Besuch in Leverkusen

Vor dem Duell mit seinem ehemaligen Club Bayer Leverkusen ist der HSV-Torhüter die Ruhe selbst. Er schaut schlicht nicht mehr zurück.

Hamburg. Herzflattern hat Torhüter René Adler nicht mehr, wenn er für den Hamburger SV in Leverkusen aufläuft.

Zwölf Jahre war der 28-Jährige bei Bayer, bevor er vor eineinhalb Jahren an die Elbe wechselte.

„Ich trauere Leverkusen in keinster Weise hinterher, hier habe ich eine andere Herausforderung. Es war eine wunderschöne Zeit, aber man muss das Thema auch mal ruhen lassen“, sagt er vor der Spiel am Samstag(15.30 Uhr) bei seinem langjährigen Arbeitgeber.

Natürlich würde er gerne in der Champions League spielen, beobachtet die starken Leistungen des Bundesliga-Dritten aber „völlig neidfrei“. Seine Ansprüche sind derzeit andere: mit dem HSV ins gesicherte Mittelfeld und ganz langfristig in die Nähe der internationalen Plätze. „Unter Bert van Marwijk haben wir den Weg nach oben eingeschlagen“, betont Adler.

Neben den Zielen mit dem ins Straucheln gekommenen Traditionsclub will der ehrgeizige gebürtige Leipziger unbedingt bei der Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Brasilien dabei sein.

Dafür muss er sich aber noch steigern. Seine Leistungen in der Liga waren bisher ordentlich, aber nicht herausragend. Mit Akribie arbeitet Adler an der Verbesserung seiner Leistung, Extraschichten im athletischen Bereich sind bei ihm normal.

Sein Ex-Kollege Heung Min Son gehört in Leverkusen zwar zum Stammpersonal, hat mit einem Tor und einem Assist aber noch nicht richtig eingeschlagen. Vor dem Duell mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, bei dem er den Durchbruch in der Bundesliga schaffte, kribbelt es gewaltig:

„Ich freue mich sehr, es ist ein unglaubliches Gefühl.“ Für zehn Millionen Euro wechselte das 21 Jahre alte Talent aus Südkorea im Sommer — die hohen Erwartungen hat Son noch nicht erfüllt.

„Da ist sicher noch Luft nach oben“, sagt auch Adler, den die Verantwortlichen von Bayer vor dem Transfer sogar nach seiner Meinung über Son befragten. „Ich konnte nur Positives über ihn sagen. Er ist ein einwandfreier Junge“, sagt der erfahrene Schlussmann.

Es sei völlig normal, dass Son nach diesem großen Schritt zu einem Spitzenteam noch nicht jedes Spiel entscheiden könne. „Man vergisst manchmal, dass er erst 21 ist“, sagt Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.

Für jeweils den anderen Club haben auch der gebürtige Kieler Sidney Sam und Pierre-Michel Lasogga gespielt. Der Leihstürmer von Hertha BSC war sogar Torschützenkönig in der A-Jugend-Bundesliga-West bei Bayer Leverkusen. Aber erst beim HSV schaffte der lange verletzte 21-Jährige den Durchbruch.

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