Rekord-Bayern auf Top-Niveau - Randale beim Derby

Düsseldorf (dpa) - Die Rekord-Bayern berauschen sich an ihrer eigenen Leistung, der Meister hat sich vorerst aus dem Titelrennen verabschiedet.

„Wenn wir so weiterspielen, wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen“, befand Münchens Nationalspieler Thomas Müller nach dem 5:0-Kantersieg bei Fortuna Düsseldorf. Auf dem Weg zur Titel-Rückeroberung setzt der FC Bayern Bestmarken: Acht Siege vom Start weg, 600. Tabellenführung und nach saisonübergreifend elf Siegen in Serie wackelt der eigene Rekord von 15 Siegen nacheinander. „Von uns aus kann die Serie weitergehen“, meinte Kapitän Philipp Lahm. Fortuna-Chef Peter Frymuth gratulierte schon zum Titelgewinn.

Da kann der Meister derzeit nicht mithalten. Nach dem 1:2 im Derby gegen den FC Schalke 04 liegt der BVB schon zwölf Punkte hinter den Bayern zurück. „Das tut weh“, meinte Kapitän Sebastian Kehl nach der bitteren Niederlage gegen den Revierrivalen, der sich mit dem Erfolg auf Rang drei festsetzt und den ungeliebten Nachbarn distanziert hat. „Wir können froh und stolz sein, weil wir uns den Erfolg hart erarbeitet haben“, sagte Schalkes Lewis Holtby.

Überschattet wurde das Derby von schweren Ausschreitungen. Rund 200 Personen hatte die Polizei in Gewahrsam genommen, nachdem acht Beamte verletzt wurden. Wasserwerfer und Pfefferspray wurden eingesetzt, auch Fans trugen Verletzungen davon. Insgesamt waren mehr als 1000 Beamte im Einsatz.

Ganz anders in Düsseldorf: Trotz der Pleite herrschte fantastische Stimmung im Stadion, wo Die Toten Hosen vor der Partie zu Ehrenmitgliedern der Fortuna ernannt wurden. Die Bayern boten zudem Fußball vom Feinsten und zeigten ihre ganze Offensiv-Kreativität. „Heute hat man den Unterschied zwischen dem kommenden deutschen Meister und einem Aufsteiger gesehen“, sagte Fortunas Boss Frymuth.

Erster Bayern-Jäger ist der überraschend starke Aufsteiger Eintracht Frankfurt, der in dieser Saison eine ähnliche Rolle spielen kann wie Borussia Mönchengladbach in der vergangenen Spielzeit. „Unser Ziel bleibt der Klassenerhalt. Und es ist erfreulich, dass wir diesem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen sind“, meinte Eintracht-Coach Armin Veh nach dem 3:1-Erfolg gegen Hannover 96. „In dieser Mannschaft und bei dieser Stimmung zu spielen, ist etwas ganz Besonderes“, sagte Torschütze Karim Matmour.

Gladbach hingegen hat mit neuem Team noch große Probleme. Nach dem 0:4 bei Werder Bremen waren die Fans frustriert. „Wir haben die Stabilität im Kopf verloren“, sagte Sportdirektor Max Eberl. Werder hingegen feierte den gut aufgelegten Marko Arnautovic und den zweiten Heimsieg der Saison. „Nun müssen wir uns auf Topniveau festigen“, forderte Bremens Coach Thomas Schaaf. Bayer Leverkusen verpasste nach dem 2:2 gegen Mainz den Sprung nach vorn, musste am Ende aber mit dem glücklichen Remis zufrieden sein. „Für die höheren Ziele reicht es dann eben nicht“, meinte Trainer Sascha Lewandowski.

Nach dem spektakulären Punktgewinn von Neuling Greuther Fürth beim 3:3 in Hoffenheim rutschte Krisenclub VfL Wolfsburg auf den letzten Tabellenplatz. „Ich verspüre Druck durch die Tabellensituation. Ich tue alles dafür, aus der Situation herauszukommen“, sagte der in der Kritik stehende VfL-Coach Felix Magath nach dem 0:2 gegen den SC Freiburg. Eine weitere Pleite nächsten Samstag in Düsseldorf würde die Diskussionen um den Trainer wohl verschärfen.

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