Proteste gegen mögliche „Hühnerbrüste“ von Bremen

Bremen (dpa) - Ein in die Kritik geratener Geflügelfabrikant als Hauptsponsor auf der Brust von Werder Bremen? Da laufen zahlreiche Fans des Fußball-Bundesligisten und Tierschützer Sturm.

Die Verhandlungen Werders mit der Firma Wiesenhof über einen Einstieg als Hauptsponsor sorgt derzeit für mächtig Wirbel und Ärger. Immer mehr Fans wollen den Deal noch verhindern und gründeten die Facebook-Gruppe „Wiesenhof als Werder-Sponsor? Nein, danke“, die stündlich rapide wächst. Bis Donnerstagnachmittag drückten knapp 9000 Nutzer des sozialen Netzwerkes im Internet den „Gefällt mir“-Button. Am Mittwochabend waren es noch 4000 gewesen.

Der Sturm der Entrüstung im Internet blieb auch Werder nicht verborgen. Der Club reagierte im Laufe des Nachmittages mit einer Stellungnahme. „Wir lesen eure Hinweise und Kritiken aufmerksam. Wir möchten an dieser Stelle aber auch noch einmal betonen, dass beim Thema Hauptsponsor noch keine finale Entscheidung gefallen ist“, schrieb Werder bei Facebook.

Dem Geflügelfabrikanten wird unter anderem Tierquälerei vorgeworfen. Die Tierschutzorganisation PETA appellierte in einem Brief an Werder, von dem Engagement Abstand zu nehmen. „Wir nehmen den Brief zur Kenntnis. Aber da es bislang keine Entscheidung über einen Hauptsponsor gibt, gibt es auch keine Veranlassung, darauf zu reagieren“, sagte Werders Mediendirektor Tino Polster.

Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry hatte die Verhandlungen bestätigt und als „sehr konkret“ bezeichnet. Einem Bericht der „Bild“ (Donnerstag), wonach der Deal bereits fix sei und Wiesenhof fünf Millionen Euro pro Saison zahlen soll, widersprach Werder indes. „Es gibt noch keinen Vollzug. Und Wiesenhof ist nicht der einzige Kandidat. Wir haben mindestens zwei konkrete Angebote“, sagte Filbry.

Werders Problem ist, dass der Bundesligist auf die mit dem Vermarkter Infront ausgehandelte Garantiesumme verzichten müsste, wenn der Club einen von Infront präsentierten Sponsor ablehnt.

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