Pogrebnjak von Stuttgart nach Fulham

Stuttgart (dpa) - Stürmer Pawel Pogrebnjak wechselt vom VfB Stuttgart zum englischen Club FC Fulham, wie beide Vereine am Dienstagabend bestätigten.

Medienangaben zufolge erhält der 28 Jahre alte Russe bei den Londonern zunächst nur einen Vertrag bis zum Saisonende und kostet eine Ablösesumme von rund 500 000 Euro. Für den VfB und Pogrebnjak ist diese Trennung dennoch die beste Lösung, da die Atmosphäre zwischen beiden Seiten am Ende vergiftet war und der Spieler beim Fußball-Bundesligisten keine Perspektive mehr besaß.

„Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich enttäuscht bin, wie die letzten Wochen hier abgelaufen sind“, ließ der russische Nationalspieler am Abend über seinen Berater verlauten. „Ich musste sehr viele Aussagen über mich lesen, aus denen klar hervorging, dass man mich hier nicht mehr haben will. Es ist im Fußball ja nichts Außergewöhnliches, dass ein Verein anders plant. Aber ich finde es schade, dass man zu wenig miteinander gesprochen hat.“

Nach zweieinhalb Jahren erwies sich die Beziehung zwischen Pogrebnjak und dem Verein als großes Missverständnis. Der Angreifer war 2009 von Zenit St. Petersburg als Nachfolger von Mario Gomez nach Stuttgart gekommen, konnte die hohen Erwartungen dort aber nie erfüllen. In 67 Bundesliga-Spielen erzielte er lediglich 15 Tore, in der Stuttgarter Stürmerhierarchie standen am Ende Cacau, Julian Schieber und Neuzugang Vedad Ibisevic vor ihm. Beim 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag saß er nur noch auf der Tribüne.

An seinem letzten Arbeitstag beim VfB sorgte auch noch ein Interview für Wirbel, das Pogrebnjak der russischen Zeitung „Sowjetski Sport“ gegeben hat und in dem er die Führung des Vereins beleidigt haben soll. Nach Angaben des Spielers sind Passagen daraus aber nie freigegeben und dann auch noch falsch übersetzt worden. „Manch reißerische Zitate, die heute durch die Medien geisterten, sind schlicht nicht wahr“, erklärte er. „Ich habe es nicht nötig, nachzutreten. Das wäre nicht sehr professionell und nicht mein Stil.“ Auch Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic meinte: „Pawel hat sich bis zuletzt korrekt verhalten. Wir wünschen ihm in England alles Gute.“

Pogrebnjak möchte sich beim UEFA-Cup-Finalisten von 2010 vor allem für einen Platz im russischen EM-Aufgebot empfehlen. Beim VfB sah er dafür keine Chance mehr, sein auslaufender Vertrag wäre im Sommer zudem nicht verlängert worden. „Schade, denn meine Familie und ich haben uns hier sehr wohlgefühlt“, meinte er. „Ich weiß, Stürmer werden vor allem an Toren gemessen, und diese Bilanz hat bei mir in Stuttgart nicht gestimmt. Dennoch war ich sehr gerne hier.“

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