Liga-Check 17/18 Liga-Check: Jetzt startet Bayerns Zukunft

Gegen Bayer Leverkusen (Fr, 20.30 Uhr/ZDF) eröffnet der Rekordmeister die Saison. Trainer Ancelotti steht sofort unter Druck.

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München. Die Bayern haben sich vom Rest der Liga entfernt. In Jahren des Umbruchs sei der Rekordchampion, der gegen Bayer Leverkusen (Fr, 20.30 Uhr/ZDF) in die neue Saison startet, zufrieden, „selbst wenn wir dann zwei Jahre lang nur Meister werden sollten“, sagte Patron Uli Hoeneß. Die Schale als schnöde Bedürfnisbefriedigung. Dass die Münchner ihren fünf in Folge errungenen Meisterschaften noch die sechste folgen lassen, scheint trotz der Abgänge von Lahm und Alonso klar.

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Doch. Leipzig wie Dortmund haben gezeigt, in einzelnen Spielen überlegen sein zu können, wenn sie ihre Spielidee konsequent umsetzen. An so etwas wie einem übergeordneten Plan nämlich fehlt es den Bayern unter Ancelotti. Der kann eine Mannschaft wunderbar führen, möglicherweise auch auf die wenigen Saisonhöhepunkte vorbereiten — die sieht er aber eher in der Champions League. Sollten also Leipziger und Dortmunder trotz der Champions-League-Belastung in der Liga unnötige Punktverluste verhindern, ist etwas möglich.

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Ja. Hoeneß und Rummenigge schätzen ihren Trainer — hängen aber nicht wirklich an ihm, so wie sie bei Heynckes taten. Dass die Münchner Ancelottis Wunschspieler James Rodriguez verpflichteten, ist ein Vertrauensbeweis. Hoeneß setzte den Trainer aber auch unter Druck, als er sagte, James kam einzig aufgrund des Anratens Ancelottis. Sollte die Meisterschaft in Gefahr geraten, wird der Italiener sein zweites Vertragsjahr nicht erfüllen.

Erst einmal nicht. Der Kolumbianer hat sich bei der 0:3-Pleite gegen den FC Liverpool eine Oberschenkelverletzung zugezogen und wird gegen Bayer Leverkusen fehlen.

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Sollte er beständig treffen. Das aber wird schwierig. Schließlich sind auf den Außenbahnen Franck Ribéry und Arjen Robben gesetzt. Auf den Platz hinter der Spitze Robert Lewandowski balgt sich James mit Thomas Müller. In der Vorbereitung ließ der Bayer im Vergleich zur schwachen vergangenen Saison einen Formanstieg erkennen. Diese Art Luxusproblem wünscht sich nun aber jeder Trainer.

Die kann sich erst in den kommenden Monaten herauskristallisieren. Klar ist, dass Manuel Neuer eine tragende Rolle einnehmen wird. Ob er aber auch eine Mannschaft ähnlich souverän wie Lahm führen kann, muss sich noch zeigen. Auch Müller ist dafür vorgesehen, auf die Mannschaft einzuwirken. Er muss sich allerdings erst einen Stammplatz erkämpfen. Mit Mats Hummels gibt es einen Spieler, der prädestiniert dafür ist, ein Team intern zu lenken. In der Öffentlichkeit tritt aber Jerome Boateng mit offensiven Äußerungen auf, er wolle eine Führungsrolle einnehmen. Bis sich eine neue Hierarchie gefunden hat, wird es intern möglicherweise einige Reibereien geben.

Titeltechnisch natürlich das Triple. Das ist aber unwahrscheinlich. Wichtiger ist, sich für die kommenden Jahre zu wappnen. Sollte sich Joshua Kimmich als passabler Nachfolger Lahms als Rechtsverteidiger beweisen, wäre viel gewonnen. Wenn sich dann auch noch zeigt, dass Kingsley Coman auf einer Seite das Loch stopfen kann, dass Ribéry und Robben in absehbarer Zeit hinterlassen, wäre die Saison als Erfolg zu werten. Die Krönung wäre, dass 41-Millionen-Neuzugang Corentin Tolisso zusammen mit Arturo Vidal und Thiago ein harmonisierendes Dreieck bilden, das auf beiden Seiten des Spielfeld wirkmächtig auftritt.

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