„Eklige“ Gegner Kuriose Torlos-Serie zwischen Hertha und Augsburg

Augsburg (dpa) - Angesprochen auf den Grund für die kuriose Torlos-Serie lachten Hertha-Coach Pal Dardai und Augsburgs Trainer Dirk Schuster.

„Eklige“ Gegner: Kuriose Torlos-Serie zwischen Hertha und Augsburg
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„Mach du bitte“, sagte Schuster mit einer Handbewegung Richtung Dardai und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Augsburg ist eine organisierte Mannschaft, Hertha ist eine organisierte Mannschaft“, hob der Berliner Trainer hervor. Schuster stimmte zu: „Hertha lässt wenig Chancen zu, und wir sind auch nicht als die durchschlagskräftige Mannschaft in der Bundesliga bekannt.“

0:0, 0:0, 1:0, 1:0, 0:1, 0:0 - und jetzt wieder 0:0 lauten die vergangenen sieben Ergebnisse in der torärmsten Paarung in der Fußball-Bundesliga. „Berlin ist eine sehr gute, eklige Mannschaft, sie brauchen sehr wenige Chancen“, sagte der ehemalige Berliner und jetzige Augsburger Verteidiger Christoph Janker. „Wir sind auch eklig, vielleicht hat sich das aufgehoben.“

Beide Mannschaften verdienten sich vor 27 007 Zuschauern gute Noten für Defensivleistung und taktische Disziplin. Nach vorne fehlte beiden Tempo, Risikofreude und Durchschlagskraft. „Man braucht individuelle Qualität, um Tore zu machen. Die Frische hat gefehlt“, sagte Dardai mit Blick auf die Länderspielstrapazen einiger Profis. Hertha verpasste Rang drei, saisonübergreifend verbuchten die Berliner auswärts nur einen Sieg in den vergangenen elf Liga-Partien.

Eingerahmt von den Europapokalteilnehmern Schalke und Mönchengladbach belegen die Augsburger den beruhigenden zwölften Platz. „Es war klar, dass wir kein Feuerwerk abbrennen würden in der Offensivbewegung“, sagte Schuster nach reihenweise Ausfällen, vor allem im Angriff.

Da hatte Hertha deutlich mehr Alternativen, doch auch das verhalf nicht zu einem Dreier. „Manchmal muss man sich das Glück erarbeiten, heute habe ich vielleicht zu wenig dafür gemacht“, sagte Herthas Offensivkraft Valentin Stocker, der in der zweiten Spielhälfte gleich zweimal an seinem Schweizer Landsmann Marwin Hitz im FCA-Tor scheiterte. „Marwin Hitz ist ein guter Torhüter, ich kenne ihn ja noch“, sagte Alexander Esswein. Der frühere Augsburger und aktuelle Berliner Flügelspieler fand schon früh (8.) in Hitz seinen Meister - und der Keeper musste nach der Glanztat in Behandlung.

„Die Finger sind eingeschlafen nach dem Schuss. Sie kribbeln noch ein bisschen, aber sie sind da“, sagte Hitz lächelnd. Der Physiotherapeut habe ihm geholfen. „Ich habe versucht, sie dann ständig zu bewegen.“ So etwas kenne er sonst nur, wenn man im Schlaf komisch liege oder aus dem Flugzeug, sagte der selbst etwas verwunderte Torhüter. „Ich kann es mir auch nicht erklären. Aber ich habe keine Schmerzen.“

Die hatte der starke FCA-Innenverteidiger Martin Hinteregger. Der Österreicher musste mit einem Nasenbeinbruch raus. „Wir haben kurz in der Kabine gesprochen. Er sagte selber, die Nase ist durch, aber er hat sich verbessert“, scherzte Schuster. „Wie ich Martin kenne, lässt er sich eine Maske verpassen und läuft in Köln auf.“

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