1. Bundesliga Köln siegt 3:1 - Stöger zieht die Kappe vor Gerhardt

Nach dem 3:1 gegen Frankfurt freut sich Köln auf Mönchengladbach.

Yannick Gerhardt (l) und Frankfurts Makoto Hasebe im Kampf um den Ball.

Yannick Gerhardt (l) und Frankfurts Makoto Hasebe im Kampf um den Ball.

Foto: Marius Becker

Köln. Wie unterschiedlich Peter Stöger und Armin Veh das Spiel zwischen Köln und Frankfurt erlebten, das zeigte sich ganz wunderbar daran, wie sie ihre Kappen an diesem Samstagabend behandelt haben. Beide Trainer hatten die Kopfbedeckung aufgezogen, zum Schutz vor dem nasskalten Wetter. Veh riss sie sich während des Spiels dann allerdings ständig vom Kopf, immer dann, wenn er mit dem, was auf dem Platz passierte, nicht einverstanden war.

Stöger hat seine Kappe nur zwei Mal nach dem Schlusspfiff abgenommen, zwei Mal nur ganz kurz. Kölns Trainer zog seine Kappe erst anerkennend vor Yannick Gerhardt, seinem Mittelfeldspieler, der großen Anteil am 3:1-Sieg des FC über Frankfurt hatte; dann zog Stöger sie noch beim Feiern im Mittelkreis vor seiner ganzen Mannschaft. Gerhardt, 21, hat ein Tor geschossen und eines vorbereitet, und nicht nur deshalb war er bester Kölner in einer guten Mannschaft.

Gerhardt sei der „Spieler des Spiels“ gewesen, sagte Leonardo Bittencourt, „man kann Yannick heute schon herausheben“, fand Dominic Maroh. Und so hat ja auch Stöger seine Gesten gemeint: Ein großes Kompliment an die Mannschaft, ein kleines Extralob für Gerhardt. „Ich war beeindruckt“, sagte der Trainer. „Das war ein ganz wichtiger Sieg.“

14 Punkte steht der FC jetzt vor einem direkten Abstiegsplatz, die Europa-League-Ränge sind nur vier Zähler entfernt. Dass das Spiel am 68. Geburtstag des Klubs, den die Fans in der Südkurve mit einer pompösen Choreographie feierten, eine große Party werden würde, war nicht abzusehen. Frankfurt war in der Anfangsphase besser, Köln bekam keinen Zugriff, Simon Zoller, der mit einer Muskelverletzung mehrere Wochen ausfällt, musste ausgewechselt werden, und dann schoss auch noch (natürlich) Alex Meier die Eintracht mit seinem achten Tor aus den vergangenen vier Spielen gegen Köln in Führung (24.).

Doch der FC hat einen Reifeprozess durchlaufen, kann jetzt mehrere Spielideen umsetzen, worauf Stöger nach dem Spiel „sehr stolz“ war. Nach dem Rückstand hatte der Trainer von einer Dreier- auf eine Viererkette umgestellt, der für Zolle gekommene Matthias Lehmann stabilisierte mit Jonas Hector die Zentrale; Gerhardt, ins offensive Mittelfeld beordert, kam in Fahrt. Es waren die Umstellungen für den Sieg; Erst traf Gerhardt zum Ausgleich (29.), nach der Pause machten Dominique Heintz (57.) und Anthony Modeste (72.) den Sieg perfekt.

Weil Modeste kurz vor seinem Tor mit einer peinlichen Schauspieleinlage aufgefallen war, bekam der Stürmer aber nicht nur Lob; Manager Jörg Schmadtke kündigte an, Modeste werde „eine Ansage“ bekommen. Trotzdem wird er dabei sein am kommenden Samstag. Gegen Mönchengladbach. Und vielleicht wird Peter Stöger ja auch in diesem Derby eine Kappe tragen.

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