Zur Ablösesumme und weiteren Vertragsmodalitäten machten die Vereine am Montag keine Angaben. Im Gespräch sind 400 000 Euro. „Chong Tese passt genau in das Anforderungsprofil, das wir gesucht haben. Der Spieler ist enorm kopfballstark und hat einen guten Torinstinkt“, sagte Kölns Manager Volker Finke.

Vom Grundsatz her wollte der FC seine Offensive eher für die Zukunft ergänzen. Der einstige Torjäger Milivoje Novakovic erwies sich in jüngster Vergangenheit als sehr verletzungsanfällig, musste seit Oktober pausieren und kehrte erst zur Rückrunde in den Kader von Trainer Stale Solbakken zurück. Alles war auf Podolski ausgerichtet: Der 26-Jährige, der sich Bedenkzeit bei den Verhandlungen über seinen 2013 auslaufenden Vertrag erbeten hat, hat in dieser Saison mit 15 Treffern mehr als die Hälfte der FC-Tore (28) erzielt.

Doch am Sonntag ereilte Verein und Spieler die schlechte Nachricht: Der Kölner Publikumsliebling Podolski fällt wegen eines Teilanrisses des Haltebands im linken Fuß drei bis vier Wochen aus. Die neuerliche Blessur zog sich der Angreifer in der Partie am Samstag gegen Schalke 04 (1:4) zu, in der Podolski bereits in der 4. Minute mit seinem starken linken Fuß das 1:0 erzielte.

Ausgerechnet jetzt, vor den bedeutungsvollen Spielen im Abstiegskampf in Kaiserslautern, gegen den Hamburger SV und beim 1. FC Nürnberg, muss Dauer-Torschütze Podolski passen. Chong Tese soll rasche Abhilfe schaffen: „Wir sind froh, dass wir uns über den Transfer von Chong Tese mit dem VfL Bochum verständigen konnten und dass wir weitere Qualität für den Offensivbereich dazugewonnen haben“, sagte Finke, der von den Qualitäten des Nordkoreaners als Mittelstürmer absolut überzeugt ist. In der laufenden Spielzeit erzielte Chong Tese allerdings nur vier Treffer für Bochum.

Für Köln ist Podolskis Ausfall mehr als schmerzlich, für die DFB-Auswahl ist die Verletzung des Top-Angreifers zum jetzigen Zeitpunkt im Hinblick auf die EM „nicht so dramatisch“, wie Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff bereits am Sonntag erklärte. Köln müsse sich „mehr Sorgen machen“, ergänzte Bundestrainer Joachim Löw am Montag - und liegt mit seiner Einschätzung richtig. „Wir sind zusammen mit acht, neun Mannschaften in einer schwierigen Situation“, meinte Solbakken nach der Pleite gegen Schalke. Podolski sprach mit seinen Kollegen bereits Klartext: „Wir müssen in Kaiserslautern wieder anders auftreten“ - dort aber ohne ihn.