Klopp warnt vor Euphorie: „Arbeiten wie Stiere“

Dortmund (dpa) - Monatelang stand das M-Wort auf dem Index, nun gehört es zum offiziellen Vokabular. Nach der mit Bravour bestandenen Reifeprüfung beim FC Bayern nimmt Borussia Dortmund auch verbal den siebten Titel ins Visier.

Mit dem Ende der Bescheidenheit kann sich Trainer Jürgen Klopp jedoch nur bedingt anfreunden. Inständig warnte er seine Profis davor, den 1. FC Köln im Duell am Karnevalsfreitag zu unterschätzen: „Ich glaube nicht, dass der FC mit Pappnasen auflaufen wird. Wir müssen arbeiten wie die Stiere, um diesen wirklich guten Gegner zu bezwingen.“

Anders als Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Kapitän Sebastian Kehl, die sich am vorigen Samstag erstmals aus der Deckung wagten, meidet Klopp Aussagen über die guten Meisterchancen des Revierclubs. Trotz des komfortablen 12-Punkte Vorsprungs wähnt er sich noch lange nicht am Ziel: „Wir arbeiten ganz normal weiter. Aki Watzke ist für die strategischen Dinge zuständig, ich für das Team.“

Um verfrühter Euphorie vorzubeugen, verwies der Fußball-Lehrer auf die Stärken des 1. FC Köln, für den die tollen Tage bereits begonnen haben. Schließlich rangiert das Team von Frank Schaefer in der Rückrundentabelle auf Rang 3. Dieser Höhenflug stimmt Schaefer für die schwere Aufgabe in Dortmund optimistisch: „Es ist eine positive Stimmung im Verein und in der Mannschaft viel Selbstvertrauen entstanden.“ Dennoch brachte der FC-Trainer seinen Respekt vor der Borussia zum Ausdruck: „Der BVB spielt nahe am perfekten Fußball.“

Allerdings profitierte der Tabellen-11. um den zuletzt bärenstarken Kapitän Lukas Podolski vor allem von seiner Heimstärke mit fünf Siegen in Serie. Dagegen blieb die Ausbeute in der Fremde äußerst bescheiden. Nur sechs Punkte verbuchte das Team auswärts - so wenig wie kein anderer Bundesligist. „Es ist immer noch sehr gefährlich und trügerisch. Zwei, drei nicht erfolgreiche Spiele und man ist wieder absolut auf Augenhöhe mit den Anderen“, warnte FC-Keeper Michael Rensing vor dem erneuten Absturz in die Abstiegszone.

Vor einer Rückkehr ins BVB-Team steht Roman Weidenfeller. Der von einer Innenbanddehnung im Knie genesene Torhüter hatte in München pausiert und seinem Mannschaftskollegen Mitchell Langerak damit ein märchenhaftes Bundesliga-Debüt beschert. Dagegen muss Angreifer Mohamed Zidan wegen anhaltender Rückenprobleme erneut passen. Beim Gast gehören die zuletzt gesperrten Profis Miso Brecko und Petit wieder zur Startelf.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Bender, Sahin - Götze, Lewandowski, Großkreutz - Barrios

1. FC Köln: Rensing - Brecko, Mohamad, Pezzoni, Eichner - Lanig, Petit - Jajalo, Podolski, Clemens - Novakovic

Schiedsrichter: Günter Perl (München)

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