Wirbel nach Lahm-Abschied Kapitän, Rechtsverteidiger, Manager: Arbeit für FC Bayern

München (dpa) - Nach dem Wirbel um Philipp Lahm muss sich der FC Bayern um die Besetzung von gleich mehreren Hauptrollen kümmern. Der 33-Jährige fehlt den Münchnern nicht nur als mögliche Lösung für eine Führungsposition, sondern in der neuen Saison erst recht auf dem Rasen.

Wirbel nach Lahm-Abschied: Kapitän, Rechtsverteidiger, Manager: Arbeit für FC Bayern
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Für Lahm muss nach sechs Jahren im Amt ein Nachfolger als Kapitän gefunden werden, nach einem Ersatz als Außenverteidiger fahnden die Münchner sowieso schon lange. Auch in der Hierarchie wird der langjährige Anführer fehlen. „Es ist schade, dass er auf dem Platz und in der Kabine nicht mehr dabei ist“, sagte Mats Hummels.

Im Kapitänsamt ist der 30-jährige Manuel Neuer schon jetzt der erste Vertreter des Weltmeisterkollegen. Nach Bastian Schweinsteiger folgte Neuer auch bei der Nationalmannschaft auf Lahm. Für den Club ist das auch die wahrscheinlichste Variante. Als bayerische Identifikationsfigur ist auch Thomas Müller ein Kandidat. Doch der drei Jahre jüngere Offensivspieler ist - zumindest in dieser Saison - bei der wöchentlichen Aufstellung nicht so unangefochten wie der Welttorhüter.

Im Mannschaftsgefüge hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge schon vor der Saison einen wichtigen Platz für „Persönlichkeit“ Hummels vorgesehen. Der werde „auch in der Zukunft helfen, wenn Spieler wie Philipp Lahm ihre Profilaufbahn beenden“, prophezeite Rummenigge im Sommer.

Schon damals wies der Vorstandschef auch daraufhin, dass man sich um die Besetzung der von Lahm mit weltmeisterlicher Zuverlässigkeit ausgeübten Rechtsverteidigerposition keine Sorgen machen müsse. „Es hat immer geheißen: Brauchen wir noch einen rechten Verteidiger neben Philipp Lahm und Rafinha? Wie man bei der EM gesehen hat, haben wir schon einen“, sagte Rummenigge mit Blick auf den rechts hinten erprobten Joshua Kimmich.

Der 22-Jährige erklärte kürzlich, dass er bei konstanter Einsatzzeit für den Job rechts hinten gerne bereit steht. „Doch langfristig ist es mein Ziel, bei Bayern im Mittelfeld meine Spiele zu bekommen. Beim DFB spiele ich aber auch sehr gerne rechts hinten“, sagte Kimmich, der nicht nur Rummenigge „von der Gestalt“ her an Lahm erinnert.

Mit der Vertragsverlängerung von Rafinha bis ins Jahr 2018 wappnete sich der Verein vorsorglich auch schon für das vorzeitige Karriereende von Lahm, das nun beschlossen ist. Der für die neue Saison von Hoffenheim verpflichtete Sebastian Rudy ist in erster Linie Mittelfeldspieler, aber auch er könnte hinten rechts aushelfen. Über Länderspieldebütant Benjamin Henrichs von Bayer Leverkusen als Kandidaten für einen Wechsel zum Branchenprimus wurde schon spekuliert, aber dem 19-Jährigen fehlt noch viel Erfahrung.

Nach dem Aus von Wunschlösung Lahm für den Sportdirektorenposten müssen die Bayern-Bosse auch dort eine andere Persönlichkeit für das vakante Amt finden. Gladbachs Managar Max Eberl wird öffentlich als Kandidat Nummer 1 gesehen, auch der Name von Augsburgs Geschäftsführer Stefan Reuter wurde medial schon gespielt. Beide haben bis ins Jahr 2020 laufende Verträge, beide fühlen sich in ihren Clubs als Macher wohl.

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